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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0003
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Im ersten Teil dieser Arbeit (1916) wurde der entscheidende
Einfluß des Lichtes auf alle Formbildungen der Farnprothallien
nachgewiesen. Es ergab sich bei den Untersuchungen ein wesent-
lich übereinstimmendes Resultat bei Benutzung von elektrischem
Osramlicht und von Tageslicht. Indessen machten sich auch ge-
wisse Unterschiede bemerkbar, die auf die Verschiedenheit der
spektralen Zusammensetzung der beiden Lichtarten zurückgeführt
werden mußten. Deshalb erschien es als die nächste Aufgabe, den
Einfluß der Strahlen verschiedener Brechbarkeit zu untersuchen.
Im Laufe der Untersuchungen erwies sich dieser Einfluß als viel
bedeutungsvoller, als ich es selbst anfangs vermutet hatte, und
das nötigte zu einer umfassenderen Prüfung der ganzen Frage.
Ich beschränke mich in diesem 2. Teil auf das Verhalten von
TVerG Lmgi/oFa und werde erst in dem folgenden Teil die Versuche
mit anderen Farnarten behandeln. In der Literatur findet sich
bereits eine Reihe von Angaben über die Wirkung der rotgelben
und blau-violetten Strahlen.
Die ersten wichtigen Beobachtungen stammen von BoRODiN
(1868, S. 535), der die Sporen von bei künst-
lichem Lampenlicht, teils hinter einer Lösung von Kaliumbichro-
mat, teils hinter einer solchen von Rupferoxydammoniak kulti-
vierte. Im rotgelben Licht keimten die Sporen nach 17 Tagen;
im blauen Licht trat nach 23 Tagen keine Keimung ein. HEALD
(1898, S. 47) wiederholte den Versuch mit Moossporen unter Anwen-
dung der doppelwandigen SACHSschen Glocken mit den vorhin
genannten Lösungen; er stellte fest, daß die Moossporen im rot-
gelben Lichte wie im weißen Licht keimten, im blauen Licht
dagegen nicht. Jedoch kam ScnuLZ (1901, S. 85) zu anderen
Resultaten. Moos- wie Farnsporen keimten auch im blauen Licht,
nur daß sie dazu 10 Tage länger brauchten als im roten Licht. Von
neuem untersuchte BuRGERSTEiN (1908, S. 451) die Frage; er
beobachtete, daß unter dem Einfluß des blauen Lichtes (als Filter
ein blaues Glas von nicht näher bekannten Eigenschaften) die
Prothallien sich je nach der Spezies um wenige Tage bis Wochen
 
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