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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0104
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104 (B. 3)

G. KLEBs:

ultravioletten Strahlen bei Beleuchtung langsamer zum Stillstand
gebracht, als im Dunkeln. Nach der Auffassung von HERTEL
schädigen die ultravioletten Strahlen vor allem durch Erregung
von Reduktionsprozessen; die G-Assimilation im Licht wirkt durch
die Sauerstoffausscheidung dieser Schädigung entgegen. Die auf-
fallende Widerstandskraft der Prothallien könnte eine weitere
Stütze für diese Auffassung sein. Nach den Untersuchungen von
MAQUENNE und DEMOUSSY (1909, S. 756) sowie von STOKLASA
(1914, S. 198) wirkt die direkte Bestrahlung höherer Pflanzen
durch die ultravioletten Strahlen in wenigen Stunden schädlich
ein (vergl. auch KLUYVER 1911). STOKLASA (1. c. S. 193) beobach-
tete ein sehr schnelles Ergrünen etiolierter Keimlinge von PGunz,
AceTzn, Zen, wenn die Quarzlampe bei Bedeckung mit einer Glas-
glocke benutzt wurde. Das Licht bewirkte sogar ein schnelleres
Ergrünen als direktes Sonnenlicht.
Die Ergebnisse der Untersuchung im Licht der Quarz-Queck-
silberlampe bestätigen im allgemeinen die Resultate, die im Osram-
und Tageslicht festgestellt worden sind. Die Unterschiede im
Verhalten der Keimlinge erklären sich aus der anderen spektralen
Zusammensetzung des Quecksilberlichtes.

V. Die Einschränkung der G-Assimilation
im roten und blauen Licht.
Die früheren Untersuchungen mit COg-freier Luft (1916,
S. 56) lehrten, daß bei Hemmung der G-Assimilation im Osramlicht
die Keimung allgemein vor sich geht, daß aber die Prothallium-
bildung selbst bei großer Lichtstärke (ca. 5000 Kerzen) nicht er-
folgt, vielmehr langgestreckte 1—3zellige Keimfäden entstehen.
Im Tageslicht des Winters bilden sich in COg-freier Luft ebenfalls
nur Keimfäden, die relativ kürzer und mehrzelliger sind. Bei
Zunahme der Lichtmenge besonders im Sommer zeigen sich dage-
gen Anfänge der Prothallienbildung. Kleinere Zylinder (250—500
ccm Inhalt) mit Kalilaugegefäß und der offenen Agarkultur wurden
benutzt, um den Einfluß des roten und blauen Lichtes zu unter-
suchen.
Im Osramlicht habe ich nur wenige Versuche gemacht, da die
Resultate den Erwartungen genau entsprachen. Der Glaszylinder
befand sich in 35 cm Entfernung von der Osramlampe (1000 H. K.;
 
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