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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0103
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 3) 10:

Ich füllte jetzt in den einen Raum des Okulars eine konzen-
trierte Lösung des Nitrosodimethylanilins (0.25%) ein, ohne aber
eine Wirkung auf photographisches Papier zu erhalten; ich mußte
sie auf 1/16 verdünnen, um eine langsame aber deutliche Schwär-
zung zu beobachten. Im Tageslicht war das Okular undurchsichtig;
nahe der Quecksilberlampe sah man ganz schwach den Bogen.
Der Apparat mit einer solchen Lösung wurde 20 cm von der Quarz-
lampe aufgestellt, nachdem in ihm eine Kulturdose mit jungen
Keimlingen gebracht worden war. Nach 10 Tagen war keine Ver-
änderung der Keimlinge festzustellen. Der Apparat wurde dann
draußen in den Kasten 20 cm direkt von der Quarzlampe entfernt
in gleicher Höhe aufgestellt; nach 5 Tagen waren die noch lebenden
Keimlinge unverändert. Die ultravioletten Strahlen schei-
nen demnach in der angewendeten Intensitätnur einen
hemmenden Einfluß auf das Wachstum auszuüben.
Mich interessierte die Frage, inwieweit die Farnkeimlinge das
direkte Quecksilberlicht ertragen können. In dem Kasten herrschte
eine relativ hohe, aber sehr schwankende Temperatur, die durch
ein Maximum-Minimum-Thermometer bestimmt wurde. In der
Versuchszeit vom 29. XII. bis 16. I. 17 betrug das durchschnitt-
liche Minimum 21.3°, das durchschnittliche Maximum 31.1°. Die
Luft in dem Kasten roch deutlich nach Ozon, wenn auch infolge
der starken Luftzirkulation eine größere Anhäufung nicht statt-
fand. Die Kulturen mit Glasdeckel versehen, wurden in verschie-
denen Entfernungen von der Lampe aufgestellt. Junge Keimlinge,
20 cm schräg von der Lampe entfernt, entwickelten sich zu kleinen
Prothallien; näher befindliche starben infolge der Trockenheit ab.
Eine Kultur mit Sporen gelangte nicht zur Keimung. Junge in
Nährflüssigkeit befindliche Prothallien wurden 15 cm direkt unter
die Lampe gestellt. Im Laufe des ersten Tages wanderten die
Chlorophyllkörper, wie nach STAHL bei direktem Sonnenlicht, an
die Flanken, sie zeigten die Parastrophe im Sinne von SENN (1908,
S. 45). Nach einigen Tagen begann das Absterben der Prothallien.
Eine andere Prothallienkultur in der Höhe der Lampe 20 cm ent-
fernt, hielt sich bis über eine Woche lebendig, während in einer
alten Kultur, in der sich Milben eingenistet hatten, diese nach
24 Stunden getötet waren. HERTEL beobachtete (1904, S.32),
daß ultraviolette Strahlen (X 280) bei Gegenwart von Licht farblose
Paramaecien schneller töteten als grüne mit Chlorophyllkörpern
versehene. Auch die Plasmaströmung in Elodea wurde durch die
 
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