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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0105
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 3) 105

s. S. 13) unter dem Rotglashäuschen. Nach 12 Tagen (11. III.
bis 23. III. 15) war allgemeine Keimung eingetreten, alle Keim-
linge waren langgestreckt schlauchförmig, meist
1 zellig, selten 2zellig. Die Durchschnitts-Länge von20 Keim-
lingen betrug 0.9 mm (Min. 0.79, Max. 0.99).
Aus dem Vergleich mit den Kulturen am gleichen Standort,
bei gleicher Temperatur, unter demselben Rotglas ergab sich, daß
die Keimfäden in COg-freier Luft infolge des Mangels der C-Assimi-
lation etwas kürzer waren und geringere Querteilung aufwiesen.
Die Wirkung der roten Strahlen im Osramlicht war demgemäß
wesentlich gleich in COg-haltiger wie in COg-freier Luft. Das gilt
aber nur für die erste Zeit, in der die jungen Keimlinge noch von
ihren Reservestoffen leben können. Rei längerer Dauer des Ver-
suches hört in COg-freier Luft das Wachstum auf, es tritt der Tod
aus Erschöpfung ein.
Eine Reihe von Versuchen wurde im Tageslicht angestellt,
weil dieses je nach seiner Intensität verschieden wirkt.

1. Seit 10. III. 16 wurden im Gewächshaus 2 gleiche Kulturen
der Sporen auf Agar + 0.1 Knop unter die Glocke mit Kalium-
bichromat gebracht; die eine frei, die andere im Zylinder mit
COg-freier Luft. Nach 15 Tagen fanden sich in COg-freier Luft
meist einzellige Schläuche, in COg-haltiger mehrzellige (4—6)
Keimfäden. Nach Messungen an 20 Keimlingen:

CO^-haltig
GOg-frei

Durchschnitts- Durchschnitts-
Länge Zeilenzahl
1.59 mm 5.2
1.76 mm 1.2

Durchschnitts-Länge
der Zellen
0.28 mm
1.41 mm

Infolge des Mangels an G-Assimilation waren die Keimfäden
etwas länger geworden; vor allem war die Zeilenzahl deutlich
geringer, infolgedessen die Zellen durchschnittlich 5mal so lang
waren wie in COg-haltiger Luft (Fig. 28A, R).

2. Seit 1. IV. 15 Sporen auf 0.05 Knop in GOg-freier Luft im
großen Rotglashaus auf dem Versuchsbalkon. Am 13. IV. allge-
meine Keimung, lauter einzellige Schläuche. Nach einem
Monat 20 Keimlinge gemessen:
Durchschnitts-Länge = 0.92 mm, Min. 0.85, Max. 1.23 mm
,, Zeilenzahl =1.39 1 3
,, Länge der Zellen = 0.68 mm
 
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