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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0020
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20 (B. 3)

G. KLEBs:

A. Blauglas.
1. Versuch vom 3. VI. bis 23. VI. 15; durchschnittliche
Helligkeit der Lampe 10.8 Kerzen. Die Temperatur war 10 cm
von der Lampe gemessen worden, Durchschnitt 25.8", Min. 23.5",
Max. 28.3", in der Entfernung von 25 cm etwas niedriger. Eine
Kultur der Sporen auf Agar T 0.1 Knop stand vertikal in 2 5 cm
Entfernung unter dem Blauglashäuschen.
Nach 7 Tagen waren einzelne Sporen grün gefärbt; nach 8
zeigten sich vereinzelte Rhizoiden. Nach 20 Tagen waren unter
600 Sporen nur 9 Keimanfänge, die sich nicht weiter entwickelt
hatten. Am 23. VI. wurde die Kultur in der gleichen Entfernung
von 25 cm freigestellt; nach 4 Tagen allgemeine Keimung, es
bildeten sich lange 4—6zellige Keimfäden.
2. Sporenkultur auf Agar + 0.1 Knop zuerst 5 cm von der
Lampe am 17. VI. aufgestellt, am 21. VI. mit ersten Keimanfängen
25 cm unter das Blauglas versetzt. In den nächsten Tagen streck-
ten sich die Keimlinge ein wenig und teilten sich der Quere nach.
Weiterhin erfolgte keine Veränderung, keine Längsteilung.
Nach 20 Tagen Messungen an 20 Keimlingen:
Durchschnitts-Länge = 0.21 mm, Min. 0.15, Max. 0.28 mm
,, Zahl der Zellen = 3.4 (3—5)
,, Länge der Zellen = 0.06 mm
Am 11. VII. wurde die Kultur in 25 cm Entfernung freigestellt.
Nach 4 Tagen fand ein lebhaftes Auswachsen in schlauchförmige
Fäden statt.
3. Sporenkultur auf Agar + 0.1 Knop zuerst im Rotfilter-
häuschen am Tageslicht; am 28. VI. nach 6 Tagen mit Keimanfän-
gen in 25 cm Entfernung unter das Blauglas. Seit 28. VI. neue
Lampe (11.2 Kerzen). Die Keimlinge wuchsen ein wenig und teil-
ten sich 2—3 mal der Quere nach, blieben dann wesentlich unver-
ändert bis 15. VII. Ich rückte das Blauglashäuschen näher der
Lampe, so daß die Kulturfläche 20 cm von ihr entfernt war, ohne
daß aber eine Veränderung dadurch herbeigeführt worden wäre.
Am 28. VII. stellte ich die Kultur frei in 20 cm Entfernung. Es
entstanden bis 5. VIII. aus den Endzeilen lange einzellige
Schläuche.
Ich wiederholte die Versuche im Sommer 1916. Die in diesem
Jahre bezogenen Osramlampen besaßen eine etwas geringere
 
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