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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0023
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 3) 2

Aus diesen Versuchen folgt: 1. daß bei einer Schwächung
der Intensität des Osram lichtes die hemmende Wir-
kung der blau violetten Strahlen größer wird als die
fördernde Wirkung der vom Blau glas noch durchge-
lassenen schwächer brechbaren Strahlen, infolge-
dessen die Keimung mehr und mehr verzögert,
schließlich verhindert wird; 2. daß bei einer Schwäch-
ung der Intensität keine Streckung (Vergeilung) der
Keimfäden, sondern eine Hemmung derselben e in-
t r i 11, im Zusammenhang mit der Hemmung des Ge-
samtwachstums. Die Grenze für die Prothallienbildung
(Quer- und Längsteilung) liegt nur wenig höher als die Grenze für
das Wachstum überhaupt.
Ganz entgegengesetzt ist das Verhalten der Kulturen im ge-
schwächten roten Licht.
B. Rotfilter und Rotglas.
Zur ersten Orientierung können Versuche dienen, die im
Frühjahr 1915 angestellt wurden; Agarkulturen mit Sporen wur-
den vertikal in das horizontal gelegte Rotfilterhäuschen in ver-
schiedener Entfernung von der Osramlampe (10 Kerzen) aufge-
stellt. Licht und Temperaturen waren in den Versuchen nicht
völlig gleich.
Seit 16. III. 15 150 cm Entf. nach 10 Tagen Keimprozent 67

5.
IV.
200 ,,
,, to
,, 52.7
18.
V.
300 ,,
,, to
„ 42
25.
V.
400 „
,, 20
,, 86.5

Die Keimung begann am 7.—8. Tage; das Keimprozent
nahm mit Abnahme der Intensität bei gleicher Zeitdauer
des Versuches ab. Doch noch bei 400 cm Entfernung war bei
längerer Dauer eine fast allgemeine Keimung eingetreten; es hatten
sich lange dünne Keimfäden gebildet, die 1—2-, nicht selten
3 zellig waren. Am 27. V. war eine neue Lampe eingesetzt worden an-
fangs von 11.2 Kerzen Stärke, die sich im Verlaufe des Versuches
auf 8 erniedrigte. Die Durchschnittstemperatur betrug in 400 cm
Entfernung 23.6°, Min. 21.2°, Max. 26°. Wenn wir die Versuche mit
der 1000-Kerzen-Lampe heranziehen, so sehen wir, daß innerhalb
der Grenzen von ca. 8000 und mindestens 0,8 Kerzen — d. h.
einer Differenz von 10 000 Kerzen — die Sporen von TVerG hm-
sich wesentlich gleich verhalten, stets übermäßig gestreckte,
 
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