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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0030
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30 (B.3)

G. KLEBS:

Die Keimung trat mit Abnahme der Lichtintensität etwas
verzögert ein, sie wurde in den Entfernungen von 10—50 cm sehr
bald allgemein. In 200 cm Entfernung hatte ich neben das Rot-
glas eine freistehende Kultur hingestellt; nach 14 Tagen Keim-
prozent im Rot 90%, bei der frei beleuchteten Kultur 74% —,
eine gewisse Förderung durch, das rote Licht. Bei dem Vergleich
der Kulturen in 300 cm ergab sich folgendes nach 14 Tagen:
Rotglas freistehend Rauchglas 0.14
Keimprozent: 53.4 37.8 8
Wie in allen entsprechenden Versuchen war die Keimung
im roten Licht bei der angewendeten Intensität am lebhaftesten;
hinter dem Rauchglas war sie deutlich geringer als bei der frei
beleuchteten Kultur.
Wesentlich ist vor allem die Tatsache, daß auch in großer
Nähe der Lampe im roten Licht keine Prothalliumbildung erfolgte.
Aber einen gewissen Einfluß hatte der Ausschluß der infraroten
Strahlen doch gehabt. In 10 und 15 cm Entfernung war die Quer-
teilung zweifellos gefördert, wie die Messungen zeigen:
an je 20 Keimlingen 10 cm 15 cm 20 cm
Durchschnitts-Länge d. Keiml. 1.34 mm 1.92 mm 1.25 mm
„ Zahl der Zellen 4.1 (3—6) 4.4 (3—8) 1.2 (1—2)
,, Länge der Zellen 0.33 mm 0.83 mm 1 mm
Die Kultur in 10 cm war überhaupt nicht sehr gut entwickelt.
Der Hauptunterschied trat in den Kulturen zwischen 15 und
20 cm hervor. Bei 20 cm lange, meist einzellige Fäden, wie sie
sich ebenso in den weiteren Entfernungen bis 300 cm zeigten.
In 15 cm dagegen durchschnittlich 4zellige Fäden, wie ich sie in
keinem der früheren Versuche erhalten habe. Ich probierte, ob
ich bei größerer Lichtstärke zum Ziele gelangen könnte.
Zum Versuch benutzte ich eine große Osramlampe, die aller-
dings schon lange vorher im Gebrauch gewesen war. Mit dem
KRÜss sehen Photometer gemessen, ergab sich für 1 Meter Ent-
fernung von der Mitte der Lampe in 10 Tagen des Versuches eine
Lichtstärke von 498 H. K. (507—490). In der Höhe der Lampe
stand ein größerer Wasserbehälter aus Glas, in dem das Wasser
ständig langsam zirkulierte. Die Durchschnittstemperatur betrug
21° (18—25.5°). In einem Zylinder mit Neutralrot-Lösung, die nur
Licht vom äußersten Rot bis X 605 durchließ, tauchte ich einen
kleineren, wasserdicht verschlossenen Glaszylinder unter, in dem
sich schräger Agar + 0.1 Knop mit den Sporen von TNerG hmgü/edia
 
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