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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0036
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36 (B.3)

G. KLEBS:

Winter 1914/15 im Gewächshaus.
1. Seit 19. Dezember 14, Sporen auf Agar + 0.1 Knop Rotglas.
Nach 5 Tagen Keimung, in den folgenden Tagen Streckung
zu langen 1—3zelligen Keimschläuchen wie im Osramlicht; bei
weiterem Wachstum bis 5zellig; keine Längsteilung bis 5. II.
(48 Tage). Am 5. II. Messungen an 10 Keimlingen
Durchschnitts-Länge der Keimfäden 2.03 mm (1.43—2.36 mm)
,, Zeilenzahl 2.9 (1—5)
,, Länge der Zellen 0.72 mm (0.12—1.74 mm)
Vergleichen wir die Resultate mit dem gleichen Rotglas im
Osramlicht (s. S. 16) vom 4. II., so zeigen sich in diesem bereits
nach 14 Tagen längere Keimfäden und Zellen bei geringerer Zeilen-
zahl. Ein anderer Versuch, in welchem die Sporen auf 0.1 Knop
ausgesät wurden und die Kultur vom 21. XII.—5. II. unter dem
Rotglas stand, lieferte das gleiche Resultat, nur daß die Keimfäden
resp. die Zellen länger gestreckt waren infolge des Einflusses der
Flüssigkeit.
2. Seit 27. II. 15 auf Agar + 0.1 Knop Rotfilter. Bis zum
17. III. lange 1—3zellige Keimfäden.
Das Verhalten der Keimlinge änderte sich mit der zuneh-
menden Lichtmenge des Frühjahrs.
3. Seit 15. IV. Agar + 0.1 Knop Rotfilter. Bis zum 14. V.
mehrzellige Keimfäden.
4. Seit 15. IV. 0.1 Knoplösung Rotfilter. Auch hier mehrzellige
Keimfäden auf der Oberfläche; bis zum 15. V. fanden sich
2 schmale Prothallien. Messungen an 20 Keimfäden:
Durchschnitts-Länge der Keimfäden 2.44 mm (2.03—2.66)
,, Zeilenzahl 14.7(11—10
,, Länge der Zellen 0.14 mm.
In dem Frühjahrslicht entstanden hinter dem Rotfilter längere
Keimfäden mit einer 5mal größeren Anzahl von Zellen als
im Dezember-Januar; die Länge der Zellen war durchschnitt-
lich 4mal geringer; es traten hier, wenn auch noch selten, Längs-
teilungen auf. Die Kultur (3) auf Agar wurde am 15. V. in das
große Rotglashaus versetzt. Hier fand eine Zunahme der Pro-
thalliumbildung statt. Am 29. V. zeigten sich die ersten Antheri-
dien, die später in enormer Menge auf den schmalen Prothallien
wie an den vielzelligen Keimfäden erschienen, die beide bis zum
24. XI. fort wuchsen.
 
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