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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0067
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 3) 67

seitliche Meristem erscheint. Nach einigen Monaten entstehen
Antheridien in beschränkter Anzahl; auch später Archegonien.
Im rotgelben Licht des Kaliumbichromat entstehen lange band-
förmige Prothallien mit rein terminalem Wachstum. Die Figuren
(15 A—C) erläutern die Resultate eines vergleichenden Versuches.
In normalem Licht angekeimte Sporen wurden am 22. VI. 16
unter die rotgelbe und blaue Glocke gebracht. Im rotgelben Licht
streckten sich die Reimfäden zunächst, bildeten dann schmale
Prothallien mit terminalem Meristem, daneben gab es später
noch viele Reimfäden, zum Teil verzweigt, zum Teil mit vorüber-
gehenden Längsteilungen. Im blauen Licht gab es nur breite
kleinzellige Prothallien mit seitlichem Meristem.
B. Gelbgrünes und grünes Licht.
Da nach den vorhergehenden Untersuchungen die roten und
blauen Strahlen auf die Entwickelung der Farnprothallien deutlich
antagonistisch wirkten, lag es nahe, die in der Mitte des sichtbaren
Spektrums hegenden Strahlen auf ihre Wirkung zu untersuchen.
Das erschien um so nötiger, als beim Blaufilter, Blauglas, Rupfer-
oxydammoniak in gewissem Grade auch beim Raliumbichromat,
stets etwas Grün, resp. Gelbgrün, mit wirkte. Ich benutzte 2
Lösungen nach NAGEL (1898, S. 654): für Grün eine Mischung
von Raliummonochromat und Rupferoxydammoniak; sie ließ in
einer Schichtdicke von L5 cm durch:
reines Grün von X 56(2—500;
für Gelb grün eine Mischung von Raliumbichromat und Rupfer-
acetat; sie ließ in 1.5 cm Dicke durch:
Gelbgrün von X 620—545.
Ich benutzte für die Lösungen 2 kleine doppelwandige Glocken,
die nebeneinander im Frühjahr 1916 an einem Südfenster, seit
Mai frei auf dem Versuchsbalkon standen, der direkten Sonne aus-
gesetzt. Unter den Bedingungen seiner Versuche konnte TRAUTZ
(s. S.ll) bolometrisch bei der grünen Lösung eine Durchlässigkeit
der Energie = 6. 2 beobachten; die gelbgrüne Lösung gab keinen
meßbaren Ausschlag; ihr Licht war also energieärmer als
das der grünen Lösung. In den Versuchen wurde stets reines
Sporenmaterial vom 8. IX. 15 benutzt.
 
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