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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0080
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80 (B. 3)

G. KLEBs:

in Abhängigkeit von der Wellenlänge. Die Durchschnittslänge
der Zellen ergibt sich aus dem Verhältnis von Länge der Keimlinge
und Zahl ihrer Zellen.
Bei der näheren Betrachtung der Wirkungen von Orange-
Gelb, Gelb-Grün und Grün stößt man wieder auf die gleiche Ab-
weichung wie vorhin. Am auffälligsten erweist sich auch hier die
Wirkung des Orange-Gelb (Safranin + Kupfersulfat). Die Durch-
schnittslänge ist sehr gering — ein sehr großer Unterschied gegen-
über der spektroskopisch sehr nahestehenden Lösung von Methyl-
orange —-, die Zeilenzahl ist deutlich erhöht. Esfanden sich sogar
vereinzelte Keimlinge mit Längsteilungen vor. Im Gelb-
Grün (Bismarckbraun + CuSOJ waren die Keimlinge etwas länger
und zeigten dabei auch hier und da ein seitliches Auswachsen (Fig.
18E). Dieses erfolgte vereinzelt sogar noch im Grün (Kalium-
biehromat + CuSOJ, dem ja auch Gelb und Gelb-Grün beige-
mischt war (Fig. 18 G).
In den Versuchen mit reinem Wasser und hellgrün-blauer
Kupfersulfatlösung beobachten wir normale Prothallien. Sie sind
hinter Wasser etwas länger und schmaler als hinter Kupfersulfat.
Bemerkenswert ist, daß bei diesem die Zeilenzahl wohl
infolge der Schwächung des äußeren Rots bedeutend
größer ist als beim Wasser, dieblau-violetten Strahlen über-
wiegen relativ stärker. In bezug auf die Durchschnittslänge nähern
sich die Kulturen bei Wasser wie Kupfersulfat denjenigen im blau-
violetten Licht, während die Zeilenzahl bei den letzteren sehr
zurücktritt infolge der Schwächung der C-Assimilation.
Aus der Tabelle können wir auch einiges überdas Verhalten
der Rhizoiden entnehmen. Bei den früher besprochenen Versuchen
im Osram- oder Tageslicht bin ich nicht näher darauf eingegangen.
Allgemein läßt sich sagen, daß bei starkem Streckungswachstum
der Keimlinge im roten Licht sich nur ein einziges kurzes Rhizoid
vorfindet. Erst bei stärkerer Lichtintensität des Tageslichtes, vor
allem bei direkter Sonne können an den Prothallien zahlreiche
Rhizoiden auf treten. Im blau-violetten Licht dagegen zeigen sich
selbst bei sehr geringer Lichtintensität im Zusammenhang mit
der Prothallienbildung stets mehrere Rhizoiden. Auch bei den
Versuchen mit den engeren Spektralbezirken treffen wir auf diesen
Unterschied (s. Tabelle): selbst bei den äußerst energiearmen blau-
violetten Strahlen finden sich an den Keimlingen meist 2 Rhizo-
 
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