Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 3) 83

Der Unterschied in der Länge war sehr gering; sie war sogar
bei 20° etwas größer. Doch ist bei der geringen Zahl der Keim-
linge kein Gewicht darauf zu legen. Die Zahl der Zellen war bei
20° deutlich größer.
Grünes Licht.
Wenig bessere Keimung; bei 20° 11 Keimlinge und 3 Keim-
anfänge, bei 30° 35 Keimlinge neben einigen Keimanfängen.
Durchschnitts-Länge Durchschnitts-Zeilenzahl
20" 0.3 mm 2
30" 0.34 ,, 2.2
Die Unterschiede in der Länge und Zeilenzahl waren sehr
geringfügig.
Rotes Licht.
Allgemeine Keimung, langgestreckte Keimfäden; nach Mes-
sungen an je 20 Keimlingen:
Durchschnitts-Länge Durchschnitts-Zellenzahl
20" 0.74 mm 4.3
30° 1 ,, 5.5
Hier war der Unterschied sehr ausgesprochen. Die Länge
bei 20° verhielt sich zu der bei 30° wie 1 : 1.4; dagegen war die
Zeilenzahl bei 30° etwas erhöht. Jedenfalls lehrte der Ver-
such, daß eine Temperaturerhöhung von 10° viel
stärker wirkt auf die Reaktion im roten Licht als
auf die im grünen und blauen Licht.
Ein neuer Versuch wurde mit Sporen von PierG Lwgd/Vm
ausgeführt, nachdem sie in den Kulturgläschen 4 Tage bei 30°
im Tageslicht gestanden hatten. Der Versuch mit den Absorptions-
gefäßen dauerte vom 14. X.—3. XI. =20 Tage. Messungen an
je 20 Keimlingen (s. Fig. 20).

Weißes Licht.
Rei 20° lauter Prothallien, bei 30° gestreckte Keimfäden, ver-
einzelte Längsteilung.

Durchschnitts- Durchschnitts-
Länge Breite
20° 0.75 mm 0.15 mm
30" 1.05 ,, 0.08 ,,

Durchschnitts-
Zellenzahl
35.2
5.5

Durchschnitts-Zahl
der Rhizoide
3.3
1.3

Unter den Lichtverhältnissen des Versuches im Oktober war
der Unterschied der Wirkung von 20° und 30° sehr auffällig, da bei
30° so gut wie keine Prothallien gebildet worden waren. Bei höherer

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