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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0088
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88 (B. 3)

G. KLEBs:

Versuch vom 13. XI. bis 3. XII. 16.
Grünes Licht.
Bei 15° wie 25° nur kurze Keimfäden.
Durchschnitts-Länge Durchschnitts-Zeilenzahl
15" 0.34 mm 3.3
25° 0.26 2.5
In beiden Kulturen war die Entwickelung infolge der geringen
Lichtintensität sehr unregelmäßig; viele Sporen befanden sich noch
in den ersten Keimungsstadien. Infolgedessen sind die Durch-
schnittszahlen nicht sehr genau. Doch war bei den neugebildeten
Keimlingen schon bei flüchtiger Durchsicht die Länge in 15° etwas
größer als bei 25°, die Zeilenzahl sicher etwas erhöht.
Weißes Licht.
Bei 15° Prothallien, bei 25° langgestreckte Keimlinge.
Durchschnitts-Länge Durchschnitts-Zeilenzahl
15° 0.43 mm 20.9
25° 1.77 ,, 4.2
Die Lichtintensität des Novembers war nahe der Grenze, an
der die Prothallienbildung nicht mehr eintritt, so daß an Stelle
dessen langgestreckte Keimfäden sich entwickelten. Unter diesen
Umständen entscheidet die Temperatur über die Wachs-
tums form der Keimlinge. Aus der früheren Untersuchung (1916,
S. 53) ergab sich, daß eine Temperatur von 32° etwa die Grenze
für die Prothallienbildung bei Versuchen im Hochsommer in dem
an gleicher Stelle stehenden Thermostaten darstellt. Es findet wohl
noch der Prozeß statt, aber die Prothallien neigen dazu, auszu-
wachsen; bei 35° ist ihre Bildung gehemmt. Jetzt sehen wir, daß
bei geringerer Lichtintensität im November bereits eine Tempera-
tur von 25° (an und für sich optimal) die Prothallienbildung ver-
hindert und dafür eine starke Vergeilung der Keimfäden hervorruft.
Sie sind sogar länger gestreckt als im roten Licht, unterscheiden
sich nur dadurch, daß die Zahl ihrer Zellen größer ist.
Die Schemata (Fig. 23, 24) sind in gleicher Weise wie die
früheren hergestellt worden. Die Ergebnisse bestätigen von neuem
die Tatsachen über die antagonistischen Reaktionen im roten,
grünen und blauen Licht. Hier interessiert aber in erster Linie
der Einfluß der Temperatur-Erhöhung um 10°. Auch in dieser
Beziehung unterscheiden sich die Reaktionen in den roten und
blauen Spektralbezirken. In bezug auf die Streckung bestätigen
 
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