Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 3) 95
Eine Kontrollkultur, die seit 4. X.—8. X. im hellen Thermo-
staten blieb bei 30°, dann in einen solchen von 20° kam, zeigte
Prothallienbildung am 8. Tage. Im Licht der Quarzlampe tritt
auch noch in einer Entfernung von 330 cm Prothallienbildung ein,
während die Keimung gehemmt ist. Die untere Grenze für
die Prothallienbildung liegt tiefer als die für die Keimung
— eine höchst auffällige Erscheinung, da sowohl im Osram- wie im
Tageslicht gerade das umgekehrte Verhältnis zutrifft. Damit
hängt auch zusammen, daß bei starker Schwächung des Queck-
silberlichtes keine Streckung der Keimlinge, kein Auswachsen
der Prothallien erfolgt.
Eine Sporenkultur, die 4 Tage bei 30° im Tageslicht gestanden
hatte, wurde am 12. X. in 330 cm Entfernung von der Lampe in
ein Kästchen gebracht, dessen Vorderwand eine Rauchglasplatte
bildete, die das Licht um 0.25 schwächte. Nach 10 Tagen waren
die Keimlinge 3zellige wenig gestreckte Keimfäden, die sich auch
bis zum 29. X. nicht weiter veränderten. Hier war die Grenze
für die Prothallienbildung erreicht — aber eine Vergeilung
wie im Tages- oder Osramlicht erfolgte nicht. Es ist mir bisher
nicht gelungen, im unveränderten Quecksilberlicht eine übermäßige
Streckung, ein fadenförmiges Auswachsen von Prothallien herbeizu-
führen, auch nicht bei Kultur innerhalb des Wassers oder einer
Nährlösung bei stark geschwächter Lichtintensität. Die Erklärung
liegt in der überwiegenden Wirkung der stärker brechbaren Strahlen
gegenüber den schwächer brechbaren. Die weiteren Untersuchun-
gen über den Einfluß der einzelnen Spektrallinien lieferten den
Beweis dafür.
Ich benutzte zuerst einige Lichtfilter, die gewisse Gruppen
der Spektrallinien voneinander sonderten. Eine konzentrierte
Lösung von Kaliumbichromat in einer kleinen doppelwandigen
Glocke ließ sehr stark das Gelb durch; das Rot war sehr gering,
das Hellgrün deutlich geschwächt. Daneben stand ein schwarzes
Kästchen vorn mit einem planparallelen Absorptionsgefäß mit der
grünen Mischung von Kupferoxydammoniak und Kaliummono-
chromat in einer Schichtdicke von 1.5 cm. Hauptsächlich trat das
Hellgrün hervor, daneben das Blaugrün (492), dazu stark geschwächt
die gelbe Linie. Als drittes Lichtfilter nahm ich das Kästchen mit
Uviolglas. Das Blau (436) trat stark hervor, relativ schwächer
Violett, außerdem ließ das Glas das Ultraviolett durch, soweit
dieses vorhanden war. Die Gefäße standen 80 cm von der Lampe
Eine Kontrollkultur, die seit 4. X.—8. X. im hellen Thermo-
staten blieb bei 30°, dann in einen solchen von 20° kam, zeigte
Prothallienbildung am 8. Tage. Im Licht der Quarzlampe tritt
auch noch in einer Entfernung von 330 cm Prothallienbildung ein,
während die Keimung gehemmt ist. Die untere Grenze für
die Prothallienbildung liegt tiefer als die für die Keimung
— eine höchst auffällige Erscheinung, da sowohl im Osram- wie im
Tageslicht gerade das umgekehrte Verhältnis zutrifft. Damit
hängt auch zusammen, daß bei starker Schwächung des Queck-
silberlichtes keine Streckung der Keimlinge, kein Auswachsen
der Prothallien erfolgt.
Eine Sporenkultur, die 4 Tage bei 30° im Tageslicht gestanden
hatte, wurde am 12. X. in 330 cm Entfernung von der Lampe in
ein Kästchen gebracht, dessen Vorderwand eine Rauchglasplatte
bildete, die das Licht um 0.25 schwächte. Nach 10 Tagen waren
die Keimlinge 3zellige wenig gestreckte Keimfäden, die sich auch
bis zum 29. X. nicht weiter veränderten. Hier war die Grenze
für die Prothallienbildung erreicht — aber eine Vergeilung
wie im Tages- oder Osramlicht erfolgte nicht. Es ist mir bisher
nicht gelungen, im unveränderten Quecksilberlicht eine übermäßige
Streckung, ein fadenförmiges Auswachsen von Prothallien herbeizu-
führen, auch nicht bei Kultur innerhalb des Wassers oder einer
Nährlösung bei stark geschwächter Lichtintensität. Die Erklärung
liegt in der überwiegenden Wirkung der stärker brechbaren Strahlen
gegenüber den schwächer brechbaren. Die weiteren Untersuchun-
gen über den Einfluß der einzelnen Spektrallinien lieferten den
Beweis dafür.
Ich benutzte zuerst einige Lichtfilter, die gewisse Gruppen
der Spektrallinien voneinander sonderten. Eine konzentrierte
Lösung von Kaliumbichromat in einer kleinen doppelwandigen
Glocke ließ sehr stark das Gelb durch; das Rot war sehr gering,
das Hellgrün deutlich geschwächt. Daneben stand ein schwarzes
Kästchen vorn mit einem planparallelen Absorptionsgefäß mit der
grünen Mischung von Kupferoxydammoniak und Kaliummono-
chromat in einer Schichtdicke von 1.5 cm. Hauptsächlich trat das
Hellgrün hervor, daneben das Blaugrün (492), dazu stark geschwächt
die gelbe Linie. Als drittes Lichtfilter nahm ich das Kästchen mit
Uviolglas. Das Blau (436) trat stark hervor, relativ schwächer
Violett, außerdem ließ das Glas das Ultraviolett durch, soweit
dieses vorhanden war. Die Gefäße standen 80 cm von der Lampe