98 (B. 3)
G. KLEBs:
Lampe entfernt, die andere in 330 cm Entfernung. Der Versuch
begann am 12. X.; da die Temperatur allmählich zu niedrig wurde,
wurde das Zimmer etwas geheizt.
Durchschnitts-Temperatur
vom 12. X.—20. X. vom 21. X.—26. X.
bei 35 cm 17.3 (15.5—19) 19.8 (16.9—21.6)
,, 330 ,, 18.4 '(16.2—20.4) 22.5 (15.8—29)
Die Temperatur war daher in der zweiten Hälfte des Versuches
in 330 cm höher als in 35 cm.
Resultat nach 14 Tagen; Messungen an 20 Keimlingen:
Durchschnitts-
Länge
bei 35 cm 1.17 mm
bei 330 cm 0.89 mm
Durchschnitts-
Zellenzahl
2.4
1
Durchschnitts-
Länge d. Zellen
0.48 mm
0.89 mm
Innerhalb der Helligkeitsgrenzen von ca. 6530 und 73 H. K.
ist die Wachstumsform im Gelb der gestreckte Keim-
faden, nur daß bei hoher Intensität die Zahl der Zellen deut-
lich erhöht ist. Der Versuch in 330 cm ist noch in einer anderen
Richtung wichtig; er beweist, daß die Entfernung der grünen,
blau-violetten Strahlen lebhafte Keimung bei einer
Lichtstärke hervorruft, die bei dem gemischten Licht
die Keimung verhindert (s. S. 95). Ich hatte zur Ergänzung
noch einen anderen Versuch in 330 cm angestellt, bei dem als Ab-
sorptionsflüssigkeit Fluorescein benutzt wurde, das Blau-Violett
absorbiert und das Gelb neben Grün durch Fluorescenz verstärkt.
Der Versuch dauerte vom 12. X.—25. X.; Resultat: allgemeine
Keimung; Keimfäden in erster Streckung begriffen. Damit ist
der Beweis geliefert, daß die auffallend hohe Grenze der Licht-
intensität des Quecksilber-Lichtes für die Keimung nur auf dem
Vorwiegen des Grün, Blau-Violett beruht.
Bei der Wirkung des Blau-Violett hinter dem Uviolglas, wo-
bei Prothallien entstanden waren, hätte das Ultraviolett auch
einen Einfluß haben können. In einem Absorptionszylinder, der
mit stark fluorescierender Lösung von Chininsulfat gefüllt war,
wurde ein Gläschen mit Agar und Sporen eingetaucht. Die Kultur
stand 70 cm von der Quarzlampe vom 12. X.—24. X.; nach den
12 Tagen allgemeine Keimung, ein Teil der kurzen Keimlinge
zeigte deutliche Prothallienbildung; ein besonderer Einfluß des
Ultraviolett ließ sich auch hier nicht nachweisen (s. S. 50).
G. KLEBs:
Lampe entfernt, die andere in 330 cm Entfernung. Der Versuch
begann am 12. X.; da die Temperatur allmählich zu niedrig wurde,
wurde das Zimmer etwas geheizt.
Durchschnitts-Temperatur
vom 12. X.—20. X. vom 21. X.—26. X.
bei 35 cm 17.3 (15.5—19) 19.8 (16.9—21.6)
,, 330 ,, 18.4 '(16.2—20.4) 22.5 (15.8—29)
Die Temperatur war daher in der zweiten Hälfte des Versuches
in 330 cm höher als in 35 cm.
Resultat nach 14 Tagen; Messungen an 20 Keimlingen:
Durchschnitts-
Länge
bei 35 cm 1.17 mm
bei 330 cm 0.89 mm
Durchschnitts-
Zellenzahl
2.4
1
Durchschnitts-
Länge d. Zellen
0.48 mm
0.89 mm
Innerhalb der Helligkeitsgrenzen von ca. 6530 und 73 H. K.
ist die Wachstumsform im Gelb der gestreckte Keim-
faden, nur daß bei hoher Intensität die Zahl der Zellen deut-
lich erhöht ist. Der Versuch in 330 cm ist noch in einer anderen
Richtung wichtig; er beweist, daß die Entfernung der grünen,
blau-violetten Strahlen lebhafte Keimung bei einer
Lichtstärke hervorruft, die bei dem gemischten Licht
die Keimung verhindert (s. S. 95). Ich hatte zur Ergänzung
noch einen anderen Versuch in 330 cm angestellt, bei dem als Ab-
sorptionsflüssigkeit Fluorescein benutzt wurde, das Blau-Violett
absorbiert und das Gelb neben Grün durch Fluorescenz verstärkt.
Der Versuch dauerte vom 12. X.—25. X.; Resultat: allgemeine
Keimung; Keimfäden in erster Streckung begriffen. Damit ist
der Beweis geliefert, daß die auffallend hohe Grenze der Licht-
intensität des Quecksilber-Lichtes für die Keimung nur auf dem
Vorwiegen des Grün, Blau-Violett beruht.
Bei der Wirkung des Blau-Violett hinter dem Uviolglas, wo-
bei Prothallien entstanden waren, hätte das Ultraviolett auch
einen Einfluß haben können. In einem Absorptionszylinder, der
mit stark fluorescierender Lösung von Chininsulfat gefüllt war,
wurde ein Gläschen mit Agar und Sporen eingetaucht. Die Kultur
stand 70 cm von der Quarzlampe vom 12. X.—24. X.; nach den
12 Tagen allgemeine Keimung, ein Teil der kurzen Keimlinge
zeigte deutliche Prothallienbildung; ein besonderer Einfluß des
Ultraviolett ließ sich auch hier nicht nachweisen (s. S. 50).