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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0100
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100 (B. 3)

G. KLEBs:

nicht sehr energiereich, was aus der kleinen Anzahl Prothallien
neben vielen Keimanfängen ersichtlich war. Ich wiederholte den
Versuch mit den Lösungen 2, 3, 4, 6; für die hellgrüne Spektral-
linie nahm ich eine Mischung von Chrysoidin und Lichtgrün
neben einigen Tropfen Jodgrün, infolgedessen nur Hellgrün durch-
ging. Ich ließ die Kulturen vorher 5 Tage hei 25° im Tageslicht,
um etwas deutlichere Keimanfänge zu erhalten. Ferner wurden die
4 Absorptionsgefäße sehr nahe dem Glasfenster gestellt; die schräge
Agarfläche war von der Lampe etwa 40 cm entfernt. Der Versuch
dauerte vom 8. XI.—22. XI., 14 Tage. Durchschnittstemperatur
21.9°, Min. 16.5°, Max. 26.8°.

Nr.
Absorptions-
fiüssigkeit
Durch-
gelassenes
Licht
Weilen-
länge
in gg
Wachstums-
form
,3 ,S;g
C p —
in mm
^ 3 s
2 —
Q o ^
i
Chrysoidin
Gelb
579
lange Keimfäd.
1.76
1.2
2
Chrysoidin-Licht-
grün-Jodgrün
Hellgrün
546
kurze Keimfäd.
0.3
3
3
Brillantgrün
Jodgrün
Blau-Grün
492
ebenso
0.26
2.6
4
Methylviolett
Violett
405-408
ebenso
0.28
3.6

Das reine Gelb X 579 bewirkte auch hier, wesentlich
wie Rot-Orange, die starke Streckung der Keimfäden
und unterschied sich auffällig von dem benachbarten
Hellgrün X 546, in dem die Keimfäden ganz kurz blieben, ebenso
wie auch im Blau-Grün und Violett; das letztere reichte in der Ver-
suchszeit nicht aus, die Prothallienbildung hervorzurufen.
Zu einem letzten Versuch mit den einzelnen Spektrallinien
der Quecksilberlampe benutzte ich die Flexoid-Lichtfilter von
MiETHE (bezogen von der Geka-Gesellschaft Hanau), ganz dünne
Gelatineblätter in verschiedenen Farben. Ich nahm kleine schwarze
Pappkästchen, die lichtdicht auf einem schwarzen Klötzchen
saßen. Der Raum war so groß, daß eine kleine Kulturdose vertikal
stehen konnte (mit Plastilin festgehalten). An der Vorderwand
war direkt das Gelatineplättchen eingeklebt, seine Lichtfläche
betrug 4 X 3.5 cm. Die Agarkulturen hatten vom 30. XI.—4. XII.
im hellen Thermostaten gestanden bei 25°; die schwarzen Käst-
chen standen dicht am Glasfenster, so daß die Kulturfläche 40 cm
 
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