Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 3) 119
Katalysators zu den von ihm beschleunigten Reaktionen gerade
bei den Fermenten noch ungeklärt sind, muß man vorläufig den
Begriff sehr allgemein fassen.
Die uns hier interessierenden photoblastischen Wirkungen
kann man als photokatalytische Reaktionen bezeichnen, da das
Licht den Vorgang des Wachstums beschleunigt bezw. verzögert
auf Kosten eines Teils der absorbierten Lichtenergie. Nur muß
man, um Mißverständnisse auszuschließen, betonen, daß kein
Grund zur Annahme einer direkten katalytischen Wirkung des
Lichtes vorliegt. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, daß das Licht
hier wie in anderen Fällen (WEIGERT 1911, S. 41) einen Kataly-
sator erzeugt. Dafür spricht vor allem die früher erwähnte Tat-
sache, daß bei den Farnkeimlingen das Licht eine deutliche Nach-
wirkung ausübt. In diesem Sinne wird hier von photokatalytischer
Wirkung gesprochen werden. In der Darstellung beschränke ich
mich auf die Vorgänge der Keimung und des Wachstums, während
die Bildung der Rhizoiden und der Geschlechtsorgane erst in einer
späteren Abhandlung erörtert werden soll, nachdem die Wirkung
anderer Bedingungen, der Feuchtigkeit, der Nährsalze usw. unter-
sucht worden ist.
Die Keimung.
Unter Keimung verstehe ich hier nur die allerersten Stadien,
das Anschwellen der Sporen, ihr Ergrünen, das Aufplatzen des
Exospors, das erste Hervortreten des Rhizoids und des Keimfadens.
Die Sporen enthalten alle nötigen organischen Stoffe zum großen
Teil aber in der nicht direkt verwendbaren Form des fetten Öles;
bei Zufuhr von Wasser und Nährsalzen, bei genügender Tempera-
tur und Sauerstoffmenge wären alle Bedingungen der Keimung
erfüllt. Aber bei PierG sind die meisten Sporen nicht
imstande, im Dunkeln zu keimen; es fehlt noch eine Substanz, ein
Katalysator, der nur in wenigen Dunkelkeimern vorhanden ist.
Das Licht erzeugt unabhängig von der C-Assimilation diese Sub-
stanz, die die Fähigkeit hat, den Stoffwechsel in Bewegung zu
setzen, höchstwahrscheinlich durch Auflösen des Fettes. Der deut-
liche Beginn dieser Bewegung zeigt sich in dem Auftreten von
Stärke, die in der ungekeimten Spore fehlt.
Zu dieser Lichtwirkung gehört eine gewisse Lichtmenge.
Es gibt bei Dauerbelichtung eine untere Reaktionsschwelle der
Katalysators zu den von ihm beschleunigten Reaktionen gerade
bei den Fermenten noch ungeklärt sind, muß man vorläufig den
Begriff sehr allgemein fassen.
Die uns hier interessierenden photoblastischen Wirkungen
kann man als photokatalytische Reaktionen bezeichnen, da das
Licht den Vorgang des Wachstums beschleunigt bezw. verzögert
auf Kosten eines Teils der absorbierten Lichtenergie. Nur muß
man, um Mißverständnisse auszuschließen, betonen, daß kein
Grund zur Annahme einer direkten katalytischen Wirkung des
Lichtes vorliegt. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, daß das Licht
hier wie in anderen Fällen (WEIGERT 1911, S. 41) einen Kataly-
sator erzeugt. Dafür spricht vor allem die früher erwähnte Tat-
sache, daß bei den Farnkeimlingen das Licht eine deutliche Nach-
wirkung ausübt. In diesem Sinne wird hier von photokatalytischer
Wirkung gesprochen werden. In der Darstellung beschränke ich
mich auf die Vorgänge der Keimung und des Wachstums, während
die Bildung der Rhizoiden und der Geschlechtsorgane erst in einer
späteren Abhandlung erörtert werden soll, nachdem die Wirkung
anderer Bedingungen, der Feuchtigkeit, der Nährsalze usw. unter-
sucht worden ist.
Die Keimung.
Unter Keimung verstehe ich hier nur die allerersten Stadien,
das Anschwellen der Sporen, ihr Ergrünen, das Aufplatzen des
Exospors, das erste Hervortreten des Rhizoids und des Keimfadens.
Die Sporen enthalten alle nötigen organischen Stoffe zum großen
Teil aber in der nicht direkt verwendbaren Form des fetten Öles;
bei Zufuhr von Wasser und Nährsalzen, bei genügender Tempera-
tur und Sauerstoffmenge wären alle Bedingungen der Keimung
erfüllt. Aber bei PierG sind die meisten Sporen nicht
imstande, im Dunkeln zu keimen; es fehlt noch eine Substanz, ein
Katalysator, der nur in wenigen Dunkelkeimern vorhanden ist.
Das Licht erzeugt unabhängig von der C-Assimilation diese Sub-
stanz, die die Fähigkeit hat, den Stoffwechsel in Bewegung zu
setzen, höchstwahrscheinlich durch Auflösen des Fettes. Der deut-
liche Beginn dieser Bewegung zeigt sich in dem Auftreten von
Stärke, die in der ungekeimten Spore fehlt.
Zu dieser Lichtwirkung gehört eine gewisse Lichtmenge.
Es gibt bei Dauerbelichtung eine untere Reaktionsschwelle der