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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0121
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 3) 121

bedingt durch das Intensitäts-Verhältnis der verschiedenen Strahlen
jeder Lichtquelle. Daher liegt die Grenze sehr tief bei dem an roten
Strahlen relativ reichen Osramlicht, höher bei dem diffusen Tages-
licht mit stärkeren blauen Strahlen, am höchsten beim Quecksilber-
licht mit relativ stark überwiegenden grünen, blauen und violetten
Strahlen.
Die nächsten Analogien für dieses Verhalten der Sporen von
LßerG /ongi/oPu. werden bei jenen Samen der PAu^zerog'<zn?.e7r zu
suchen sein, deren Keimung ebenfalls vom Licht abhängt. Aus der
sehr reichen Literatur will ich hier nur hinweisen auf HEiNRiCHER
(1899, S. 310), der für die Samen von Lcromcu peregvinn fest-
stellte, daß das Licht die im Dunkeln nur langsam erfolgende
Keimung fördert auch bei Ausschluß der Kohlenstoffassimilation.
HEiNRiCHER (vgl. auch 1909, S. 63) hat zuerst die Ansicht ausge-
sprochen, daß das Licht die katalytischen Prozesse bei der Verarbei-
tung der Reservestoffe fördert. Diese Ansicht ist durch die Ver-
suche von LEHMANN und OTTENWÄLDER (1913, S. 331) sehr gestützt
worden. Den fördernden Einfluß auf die Keimung von Fero?hc%
üben nach HEiNRiCHER (1899, S. 310) besonders die schwächer
brechbaren Strahlen aus; das blaue Licht verzögert den Prozeß,
wenn auch allmählig ein Ausgleich zustande kommt. Auf eine
solche hemmende Wirkung des blauen Lichtes hat KiNZEL (1907,
1908) bei verschiedenen Samen aufmerksam gemacht, während
andrerseits HEiNRiCHER (1908, S.301) auch einen fördernden Ein-
fluß des blauen Lichtes auf die Keimung von PAucePu ^ermceh-
/oh'% bemerken konnte. Die im Licht keimenden Samen zeigen
gegenüber den verschiedenen Außenfaktoren eine so große Mannig-
faltigkeit des Verhaltens, daß bestimmte allgemein gültige Regeln
noch nicht klar erkannt worden sind; die Untersuchungen über
farbiges Licht sind außerdem noch zu wenig eingehend durchge-
führt worden. Wir werden aus der nächsten Abhandlung erfahren,
daß auch die Sporen der verschiedenen Farnarten mannigfache
Abweichungen des Verhaltens bei der Keimung aufweisen. Der
große Gegensatz in der Wirkung der schwächer und der stärker
brechbaren Strahlen auf TherG hmgh/oPa ist bei manchen Arten
in viel geringerem Grade ausgeprägt.
Die Streckung.
Die Wirkung des Lichtes auf das Wachstum ist nach den schon
jetzt vorliegenden Tatsachen (vgl. PFEFFER 1904, S. 108) ein sehr
 
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