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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0123
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 3) 123

DouGAL, S. 288; JosT 1913, S. 412). FiTTiNG (1908, S. 127) hat
noch besonders betont, daß das Licht durch eine direkte Reizwir-
kung die Uberverlängerung herbeiführt. In der Tat wird man
PFEFFER durchaus Recht geben, daß der Vorgang in vielen Fällen
nicht durch bloße Verringerung der trophischen Lichtwirkung zu-
stande kommen kann; wir haben es hier mit einer photoblastischen
Wirkung im früher angegebenen Sinne zu tun. Für den vorliegenden
Fall ist es aber sicher, daß die Intensität der trophischen Licht-
wirkung auch eine entscheidende Redeutung für den Vorgang hat.
Das rote Licht (ich nehme es hier in dem Umfange vom äußer-
sten Rot bis k 600) muß eine gewisse, wenn auch geringe Stärke
haben, um die Streckung herbeizuführen; bei Anwendung des
Osramlichtes und Dauerbelichtung liegt sie etwa bei 0.04 H. K.
Bei geringer Zunahme erfolgt bereits eine starke Streckung — die
genaue Abhängigkeit von Zeitdauer und Intensität ist noch nicht
untersucht worden. Die Endreaktion, die in 3—4 Wochen in der
Bildung ein- bis dreizelliger langgestreckter Keimfäden besteht,
wird kaum verändert, auch wenn ich bei Dauerbelichtung mit
Osramlicht die Intensität bis auf 8000 H. K. erhöhe. Aber das
Verhalten ändert sich bei wesentlich höherer Lichtintensität.
Denn bei stundenlanger Beleuchtung mit Sonnenlicht tritt im roten
Licht eine antagonistische Reaktion hervor, die zu einer Verrin-
gerung der Streckung, einer Vermehrung der Teilung, schließlich
zu einer Prothalliumbildung führt.
Man könnte an zwei Möglichkeiten denken. Das intensive
Licht kann direkt die Wirkung des Katalysators beeinträchtigen,
oder es erregt eine andere chemische Reaktion, die ihm entgegen-
wirkt. Der erste Fall ließ sich bei den bisher verwendeten Inten-
sitäten nicht sicher beobachten. Kein Zweifel kann darüber be-
stehen, daß der zweite Fall bei dem Vorgang verwirklicht ist. Das
beweist das Verhalten der Keimlinge in COg-freier Luft in dem
gleichen roten Licht bei der gleichen Sonnenbeleuchtung; unter
solchen Umständen vergehen die Keimlinge, als befänden sie sich
in schwächerem rotem Licht. Folglich ist die trophische Wirkung
des Lichtes bei der Vergeilung wesentlich beteiligt.
In früheren Darlegungen bin ich von dem Vergleich einer
wachsenden Zelle mit einem beweglichen Gleichgewicht in VvN
T'HoFFschem Sinn ausgegangen, um die große Bedeutung der
Konzentrations-Verhältnisse der in der Zelle vorhandenen Nähr-
 
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