Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien.
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unabhängig von weiterer Steigerung der Intensität, als die Wachs-
tumsform nicht geändert wird. Das erklärt sich daraus, daß die
trophische Wirkung des blauen Lichtes in genau der
gleichen Richtung arbeitet wie die blastische, da sie
die Zucker-Konzentration erhöht. Die Wirkung äußert
sich in der allgemeinen Steigerung des Gesamtwachstums des
Prothalliums. Es ist ebenso die Tatsache verständlich, daß die
Einschränkung der C-Assimilation im CCR-freien Raume bei An-
wendung starken blauen Lichtes keine Wirkung ausübt und weder
die Sporenkeimlinge noch die Zellen der Prothallien zur Strek-
kung veranlaßt. Ebensowenig kann die Schwächung der Intensi-
tät des blauen Lichtes bis zur unteren Grenze Vergeilung hervor-
ruf en.
Rei genauerer Untersuchung engerer Spektralbezirke hat sich
herausgestellt, daß das Maximum der Streckung im Rot-Orange
hegt. Das Gelb wirkt ähnlich, wenn auch schwächer, für den Fall
daß wirklich reines Gelb (unvermischt mit Grün) wie bei den Ver-
suchen mit Quecksilberlicht verwendet wird. Im Grün nimmt die
Streckung stärker ab und sie erreicht das Minimum im Blau-Violett.
Nehmen wir ein Gemisch des weißen Lichtes, so ist seine
Wirkung auf die Wachstumsform abhängig von den Intensitäts-
Verhältnissen der schwächer und stärker brechbaren Strahlen.
Dazu kommt der Einfluß der allgemeinen Intensität auf die C-Assi-
milation. Die jedesmalige Wachstumsform entspricht bei einer
gegebenen konstanten Lichtquelle einem exodynamischen Gleich-
gewicht (s. S. 114) zwischen den antagonistischen Reaktionen des
roten und blauen Lichtes (das grüne lassen wir unberücksichtigt),
bei der durch die Intensität der Lichtquellen bestimmten C-Assi-
milation. Eine Verschiebung des Gleichgewichtes tritt bei gleicher
spektraler Zusammensetzung des weißen Lichtes dann ein, wenn
seine Intensität vermehrt oder vermindert wird. Im ersten Fall
bewirkt die Zunahme der C-Assimilation ein Überwiegen der Reak-
tion des blauen Lichtes; im zweiten Falle der Abnahme überwiegt
die Reaktion des roten Lichtes, so daß stärkere Streckung eintritt.
Noch auffallender zeigt sich die Verschiebung des Gleichgewichtes
bei Änderung der spektralen Zusammensetzung des Lichtes.
Im Osramlicht überwiegen die roten Strahlen und die Folge
davon ist, daß selbst bei relativ noch starker Lichtintensität z. B.
200 H. K. die Streckung überwiegt und meist nur Keimfäden ent-
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unabhängig von weiterer Steigerung der Intensität, als die Wachs-
tumsform nicht geändert wird. Das erklärt sich daraus, daß die
trophische Wirkung des blauen Lichtes in genau der
gleichen Richtung arbeitet wie die blastische, da sie
die Zucker-Konzentration erhöht. Die Wirkung äußert
sich in der allgemeinen Steigerung des Gesamtwachstums des
Prothalliums. Es ist ebenso die Tatsache verständlich, daß die
Einschränkung der C-Assimilation im CCR-freien Raume bei An-
wendung starken blauen Lichtes keine Wirkung ausübt und weder
die Sporenkeimlinge noch die Zellen der Prothallien zur Strek-
kung veranlaßt. Ebensowenig kann die Schwächung der Intensi-
tät des blauen Lichtes bis zur unteren Grenze Vergeilung hervor-
ruf en.
Rei genauerer Untersuchung engerer Spektralbezirke hat sich
herausgestellt, daß das Maximum der Streckung im Rot-Orange
hegt. Das Gelb wirkt ähnlich, wenn auch schwächer, für den Fall
daß wirklich reines Gelb (unvermischt mit Grün) wie bei den Ver-
suchen mit Quecksilberlicht verwendet wird. Im Grün nimmt die
Streckung stärker ab und sie erreicht das Minimum im Blau-Violett.
Nehmen wir ein Gemisch des weißen Lichtes, so ist seine
Wirkung auf die Wachstumsform abhängig von den Intensitäts-
Verhältnissen der schwächer und stärker brechbaren Strahlen.
Dazu kommt der Einfluß der allgemeinen Intensität auf die C-Assi-
milation. Die jedesmalige Wachstumsform entspricht bei einer
gegebenen konstanten Lichtquelle einem exodynamischen Gleich-
gewicht (s. S. 114) zwischen den antagonistischen Reaktionen des
roten und blauen Lichtes (das grüne lassen wir unberücksichtigt),
bei der durch die Intensität der Lichtquellen bestimmten C-Assi-
milation. Eine Verschiebung des Gleichgewichtes tritt bei gleicher
spektraler Zusammensetzung des weißen Lichtes dann ein, wenn
seine Intensität vermehrt oder vermindert wird. Im ersten Fall
bewirkt die Zunahme der C-Assimilation ein Überwiegen der Reak-
tion des blauen Lichtes; im zweiten Falle der Abnahme überwiegt
die Reaktion des roten Lichtes, so daß stärkere Streckung eintritt.
Noch auffallender zeigt sich die Verschiebung des Gleichgewichtes
bei Änderung der spektralen Zusammensetzung des Lichtes.
Im Osramlicht überwiegen die roten Strahlen und die Folge
davon ist, daß selbst bei relativ noch starker Lichtintensität z. B.
200 H. K. die Streckung überwiegt und meist nur Keimfäden ent-