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Lauterborn, Robert ; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1918, 1. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms, 3 — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.38876#0059
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Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms. III. (B. 1) 51
und Viehweiden meist nahe an Deichen gelegen, bilden sie oft
recht ansehnliche teichartige Gewässer, deren Boden rasch zu be-
trächtlichen Tiefen von 5—12 m absinkt. Die Vegetation be-
schränkt sich darum auch im wesentlichen auf das Seichtwasser
der Ufer. Sie besteht gegen das Land zu gewöhnlich aus Horsten
von Scirpus lacuster und Sparganium ramosum, denen sich im
Wasser selbst ein Gürtel von Schwimmblattpflanzen wie Potamo-
geton natans, Polygonum amphibium var. natans, Limnanthemum
nym.phaeoid.es, Nymphaeen anschließt, da und dort mit Büschen
von Myriophyllum und Stratiotes aloides. Die Wasserfläche des
Tiefenkessels bleibt frei von höheren Pflanzen und gestattet so
eine reiche Entfaltung des Planktons. Dasselbe zeigt je nach der
Umgebung und dem Alter der Kolke gewisse Verschiedenheiten,
die in erster Linie das Phytoplankton betreffen. So enthielt ein
großer Kolk bei Mars, östlich von Xanten auf dem rechten Rhein-
ufer gelegen, als Hauptbestandteil des Planktons Dinoflagellaten
wie Ceratium hirundinella, Peridinium cinctum (seltener auch P.
Willei), weiter Grünalgen wie Dictyosphaerium pulchellum, Pe-
diastrum Boryanum, P. pertusum, sowie spärliche Diatomeen wie
Asterionella, Synedra delicatissima, Melosira tenuis. Ein Kolk des
Deltas in der Niederung der Ijssel bei Deventer erwies sich als
Cyanophyceengewässer mit Massen von Coelosphaerium Kuetzing-
ianum, Aphanizomenon jlos aquae sowie etwas weniger zahlreich
auch Clathrocystis aeruginosa. Das Zooplankton bestand in beiden
Kolken hauptsächlich aus Rotatorien (Conochilus unicornis, Flos-
cularia mutabilis, Asplanchna priodonta, Polyarthra platyptera,
P. euryptera, Hudsonelia pygmaea, Distyla stylata, Rattulus se-
tifer, Anuraea cochlearis, Notholca longispina) sowie Crustaceen
(Diaphanosoma brachyurum, Bosmina cornuia-longiroslris, Cerio-
daphnia quadrangula, Hyalodaphnia cucullata, Cyclops oilhonoides,
Diaptomus gracilis), meist in beträchtlicher Individuenzahl. Alles
in allem also ein Plankton, das durchaus demjenigen der Altwasser
und Kolke des Oberrheins gleicht.

Boezemflüsse und Kanäle des Deltas.
Von all den Armen des vielverzweigten Deltas, durch die der
Rhein sich einst in das Meer ergoß, stellen heute nur noch Ijssel,
Lek und Waal wirkliche offene Abflußbahnen dar. Die übrigen
Arme wie der Kromme und Oude Rijn, die Vecht, die Holländische
 
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