58 (B.1)
Robert Lauterborn:
Synchaeta pectinata, Poly art.hr a platyptera, Anuraea cochlearis,
Hft. aculeata und Crustaceen wie Ceriodaphnia quadrangula, Dia-
phanosoma brachyurum, Bosmina cornuta-longirostris, Diaptomus
gracilis, Cyclops oithonöides, alle am zahlreichsten in den Nietn
koopschen Plassen.
Die niedere Tierwelt dieser Rohrsümpfe wäre wohl einer ein-
gehenderen Untersuchung wert. Die algenbesetzten Wasser-
pflanzen beleben zahlreiche Schnecken, im Naarder Meer u. a.
Physa fontinalis, Amphi.peplea glutinösa, Planorbis marginatus,
TV. vortex, Bythinia Leachi, anderwärts, so bei Rhoon (südwestlich
Rotterdam) auch Planorbis vorticulus. Unter den Insekten ist
das Vorkommen der Hydroptilidenlarven Oxyethira costalis und
Orthotricha Tetensii bemerkenswert, auch die Raupe von Para-
pony x stratiotata ist nicht selten. In Schlamm stecken Anodonta
piscinalis, Sphaerium corneum, Calyculina lacustris; feste Sub-
strate der Ufer werden auch hier von Cordylophora. lacustris be-
siedelt.
Sehr reich und vielgestaltig ist die Vogel weit der Rohr-
sümpfe.. Noch um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts bargen
diese Gewässer einen geradezu erstaunlichen Reichtum von Vögeln,
besonders an Reihern, wie in Europa sonst fast nur noch die Sümpfe
an der unteren Donau: brüteten doch allein in dem großen Hörster
Me.ere zwischen Amsterdam und Hilversum im Jahre 1851 schät-
zungsweise nicht weniger als 1000 Paare Löffelreiher, 700 Paare
graue Reiher und über 1000 Paare Kormorane (van Bemmelen
1879). Die fortschreitende Trockenlegung der Meere sowie der
schonungsloseste Eierraub — den Kolonien im Hörster Meer wur-
den 1851 in einer Woche 1600 Eier des Löffelreihers, 700 des
grauen Reihers und 1100 des Kormorans entnommen — haben diese
Bestände erschreckend gelichtet. Nur wenige Gewässer, vor allem
die zu Schutzgebieten für die bedrohte Tierwelt erklärten Rohr-
sümpfe des Naardermeeres sowie des Zwanenwaters bei Callandsoog
in Nordholland bewahren noch einen Abglanz der früheren Herrlich-
keit; ihre Schilf- und Binsendickichte vereinen zur Brutzeit auch
heute noch mehr Vögel als irgend ein anderes Gewässer im Gebiete
des Rheins, darunter eine Reihe von Arten, die nur hier zur Fort-
pflanzung schreiten, am übrigen Strom aber nur auf dem Zuge
oder als gelegentliche Gäste erscheinen.
So brüten hier von Raubvögeln Circus aeruginosus überall
häufig, da und dort auch Asio accipitrinus. Von Rohrsängern
Robert Lauterborn:
Synchaeta pectinata, Poly art.hr a platyptera, Anuraea cochlearis,
Hft. aculeata und Crustaceen wie Ceriodaphnia quadrangula, Dia-
phanosoma brachyurum, Bosmina cornuta-longirostris, Diaptomus
gracilis, Cyclops oithonöides, alle am zahlreichsten in den Nietn
koopschen Plassen.
Die niedere Tierwelt dieser Rohrsümpfe wäre wohl einer ein-
gehenderen Untersuchung wert. Die algenbesetzten Wasser-
pflanzen beleben zahlreiche Schnecken, im Naarder Meer u. a.
Physa fontinalis, Amphi.peplea glutinösa, Planorbis marginatus,
TV. vortex, Bythinia Leachi, anderwärts, so bei Rhoon (südwestlich
Rotterdam) auch Planorbis vorticulus. Unter den Insekten ist
das Vorkommen der Hydroptilidenlarven Oxyethira costalis und
Orthotricha Tetensii bemerkenswert, auch die Raupe von Para-
pony x stratiotata ist nicht selten. In Schlamm stecken Anodonta
piscinalis, Sphaerium corneum, Calyculina lacustris; feste Sub-
strate der Ufer werden auch hier von Cordylophora. lacustris be-
siedelt.
Sehr reich und vielgestaltig ist die Vogel weit der Rohr-
sümpfe.. Noch um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts bargen
diese Gewässer einen geradezu erstaunlichen Reichtum von Vögeln,
besonders an Reihern, wie in Europa sonst fast nur noch die Sümpfe
an der unteren Donau: brüteten doch allein in dem großen Hörster
Me.ere zwischen Amsterdam und Hilversum im Jahre 1851 schät-
zungsweise nicht weniger als 1000 Paare Löffelreiher, 700 Paare
graue Reiher und über 1000 Paare Kormorane (van Bemmelen
1879). Die fortschreitende Trockenlegung der Meere sowie der
schonungsloseste Eierraub — den Kolonien im Hörster Meer wur-
den 1851 in einer Woche 1600 Eier des Löffelreihers, 700 des
grauen Reihers und 1100 des Kormorans entnommen — haben diese
Bestände erschreckend gelichtet. Nur wenige Gewässer, vor allem
die zu Schutzgebieten für die bedrohte Tierwelt erklärten Rohr-
sümpfe des Naardermeeres sowie des Zwanenwaters bei Callandsoog
in Nordholland bewahren noch einen Abglanz der früheren Herrlich-
keit; ihre Schilf- und Binsendickichte vereinen zur Brutzeit auch
heute noch mehr Vögel als irgend ein anderes Gewässer im Gebiete
des Rheins, darunter eine Reihe von Arten, die nur hier zur Fort-
pflanzung schreiten, am übrigen Strom aber nur auf dem Zuge
oder als gelegentliche Gäste erscheinen.
So brüten hier von Raubvögeln Circus aeruginosus überall
häufig, da und dort auch Asio accipitrinus. Von Rohrsängern