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Stein, Karl vom und zum; Gradenwitz, Otto [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 12. Abhandlung): Der Freiherr vom Stein an Fritz Schlosser auf Stift Neuburg bei Heidelberg: 29 Briefe und eine Skizze ; nebst einem Anh. ; mit 3 Faks. — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32158#0042
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42

Eradenwitz:

27.

18M.
v. 8wio.

^17^o^ 18M.^'

69.xx>6nd6i§, ä. 1. Xov. 1830.

cn r/ r L cmpf. 7. dess. M.

Wohlgebohrner bccmtw. s. Dez. F. Schl.

Hochzuehrender Herr Rath

Der Ausdruck der Theilnahme, an der glücklichen Entbindung der guten
Therese, so E Wohlgebohrn sehr geehrtes Schreiben ää. 25. v. M. enthält,
ist mir höchst schätzbar da es mir die Fortdauer der wohlwollenden Ge-
sinungen Jhrer Fran Gemahlin, und der Jhrigen beweist. Jch würde
5 Jhnen die Nachricht von dieser sür mich und die Meinign so sreudigen
Begebenheit unlmittelbar mitzutheilen die Ehre gehabt haben, hätte ich
nicht mit Recht vermuthet, sie würde Jhnen früher als durch den Um-
weg durch Westphalen zugekomen seyn.

Fast zweifelte ich an der Vollführung des von H. Professor Lelliiorr
10 uebernomnen Gemähldes, als mich dessen von E Wohlgebohrn mitgetheiltes
Schreiben ää. 18. v. M. beruhigte, und mir die Gewißheit gab daß ich
ein Werk von der Hand dieses großen Künstlers erwarten dürfe. Jch
hoffe also bald etwas von den Vorarbeiten zu sehen, und wünschte daß
er den Entwurf zu dem Gemählde E Wohlgebohrn znschickte, wodurch
15 ich zugleich den Zweck erreichte, Jhr Urtheil ueber das Kunstwerk zu erhalten,
Die neueste französische und belgische Ereignisse sind in ihren Mo-
tiven, und in ihren sEreignissens Ergebnissen höchst betrübend. Jn Frank-
reich Parteykamps, freche Lüge, Jrreligion, aufgelöste Herrschast d(er)
Gesetze, gänzlicher Mangel von Treue, von Liebe.

20 Jn Uolgien im Begin Pfaffenwesen, blinder ^rmtoerntimii, UibornliZiii
der zuletzt durch den Poebel siegt. Von Seiten des Königs reine gute
Absicht, aber einseitige Anfklärung, Unbeholfenheit — ich kene ihn genau,
seit 1786 — und fand ihn immer auf der Bahn des Guten, Edlen, wandelnd,
sich selbst vergessend, und seinen Pflichten lebend - Die Hand der Vor-
25 sehung drückt hart auf das Geschlecht der Ornnior, und doch wie glänzend
steht es in der Geschichte der letzten drey Jahrhunderte — welche Nahmen
>Vi>>u->iu der Gründer der holländischen Republick — Uori!x —
VVUIllelnr III. d(er) den Ehrgeitz Imäivig XIV. bekämpfende

Empfehlen Sie mich d(en) wohlwollenden Gesinungen Jhrer Frau Ge-
30 mahlin, und empfangen Sie die Versicherungen der großen Verehrung
womit ich beharre

__ ^ E. Wohlgebohrn ^ _

An Herrn Ergeben>ter

Rath 8oIiIo886r K v. 8t6iii

in

p. Urniilrlurtli

Stift Xeiikrirg
bey U6iä6ll>6rg.

Am 27. Nov. empfing ich eiiie» Brief dcs H. 86dnorr 6. 18. Nov. mit Durchzelchmmg des Umrisses
der Sklzze, — u. zxglcich einen Brief dess. ci. 23. Nov. Beide Briefe sandte ich, in den meinen
eingeschlagen am 2. Dec. nn H. St. M. Fih. v. Stein Exc. nach Cappenberg mit dcr Briefpost.
Zugleich gab ich an dems. 2. Dcc. die Zetchniing untcr dcssen Adresse auf dic fahrcnde Post iu
Heidelberg ab.
 
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