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Bezold, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 2. Abhandlung): Astronomie, Himmelsschau und Astrallehre bei den Babyloniern — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32164#0045
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Babylonisclie Astronomie, Himmelsschau und Astrallehre.

Ich will kein allzugrosses Gewicht darauf legen, dass sich der
bekannte assyrische Astrolog Sumä als »Schreiber der Serie«

^TII ^gT ReP- l6o> rev- 4) be-
zeichnet, das ja nicht »Verfasser« zu bedeuten braucht. Aber
der ganze Charakter der Inschriften weist zwingend auf eine
semitische Vorlage (vgl. oben, S. 38, Z. 7 und unten, Ss. 48 h
54, Anmm. 71. 81), und die schematische Anlag'e der jetzt
vorliegenden »Serie«, auch der als »älter« angenommenen
Stücke, auf ihre verhältnismässig späte Entstehung.

Dass die hier besprochene »Serie« nicht einzig in ihrer Art
ist, wird — wie schon oben angedeutet — durch die Namen
anderer Sammlungen bewiesen, von denen vier bzw. fünf durch
astrologische Texte repräsentiert werden; vgl. meinen Cat.
pp. 1980 a. 2017 b und Jastrow 543 t. 687k der noch zwei wei-
tere »Serien« anzunehmen geneigt ist. Auch in Vir., Istar v, ig:
Tnuma (kakkabu) DIL.BAT mis-ha im-sup »wenn Venus den
Tagesbogen durchmisst« dürfte eine »Serie« zu sehen sein, die
wiederum (vgl. Z. 18) mit dem grossen astrologischen Werk
verquickt wird, ebenso wie innerhalb des letzteren: Vir., Sin
xix, 15 und Adad xxn, 6 je die »zweite Tafel« einer Sammlung
erwähnt wird (vgd. oben, S. 42, Z. 21 f.).

Die astrologischen »Berichte« schöpfen fast ausnahmslos

aus diesen »Serien« (ideogr. , s. ZA 4, 43g, N. 2), wo-

bei zunächst dahingestellt bleiben muss, ob, wie Jastrow 657 3

vermutet, m kA ohne weiteren Zusatz sich auf die Serie

d A ^UII ATT bezieht, »die stets die Hauptquelle war«.
Sie wird allerdings dort ausdrücklich genannt, z. B. Rep. 152,
rev. 2 ; vgl. ZA 5, 108. Aber auch andere Serien als die sonst
bekannten werden mit Namen erwähnt, wie Rep. g4, rev. 5 f.:

£±2^ T ifP -TTTO Cl etc- — ReP- l7 2> °bv. 7 f.: sa lib-bi

dup-pi H T ((( -TTW D etc. (anders Jastrow 4go); TIrpr.
no. 18, rev. 8 (Name verstümmelt, vgl. die vortreffliche Arbeit
von E. Behrens, Assyrisch-babylonische Briefe kuliischen Inhalts,
Leipzig igoö, S. g^ [und Jstr. 657-3]), oder sonst angedeutet,
z. B. Rep. 200, obv. 8, rev. 4 [Jstr. 657 4. 6go s], Hrpr. no. 337,
rev. 4 (Jstr. 51g) und Hrpr. no. 51g, rev. 1. 8. (Behrens, 1. c.
S. 10g, Jstr. 4go 7. 657). — Ueber die hierhergehörigen Zeichen-
und Wörterlisten, Glossen und Kommentare s. einstweilen das
 
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