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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph; Schelling, Caroline; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Frank, Erich [Bearb.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 1. Abhandlung): Rezensionen über schöne Literatur von Schelling und Caroline in der Neuen Jenaischen Literatur-Zeitung — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32876#0037
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Rezensionen iiber schöne Literatur von Schelling und Caroline.

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b. Jenaische Allgemeine Literaturzeitung, Nr. 120 (23. May) 1807.
SCHÖNE KÜNSTE.
1) Hamburg, b. Schmidt : Erzählungen und Spiele. Herausgegeben von Wil-
helm Neumcinn und Karl August Varnhagen. 1807. 364 S. kl. 8.
(1 Rthlr. 12 gr.)
2) Berlin, b. Maurer : Eros. Von Wilhelm Eulogius Meyer. 1805. 188 S.
kl. 8. (14 Gr.)
Man muß den Poeten Nr. 1 zugestehen, daß es nicht leicht ist, mit
ihnen fertig zu werden ; vvomit wir eben nur von diesen, nämlich den Herren
Neumann, Varnhagen, Chamisso u. s. w. reden ; denn fern sey es von uns, sic
irgend Jemand weiter zur Last zu legen und zuzugesellen, als sich selber.
Deßwegen aber ist der Kampf mit ihnen schwer, weil sie immer wieder-
kommen und immer in hellen Haufen, und dann doch ein jeder von ihnen ins-
besondere Rechenschaft von dem Überdruß fodert, den ihre Ziererey im
Ganzen erregt ; ferner weil sie, selbst schon Parodie, noch unermiidlich sind,
sich selber zu parodiren, einige sogar mit keckem Wissen und Willen, und
so der einzigen Waife sich bemächtigen, die es Kurzweile machen könnte
gegen sie zu gebrauchen. Lassen wir sie also gewähren, indem sie es einmal
nicht lassen können, zu seyn wie sie sind, und geben nur an, was diese
Sammlung enthält ; wo denn zuförderst das Gute darin nicht ihnen gehört.
Für die Übersetzung zweyer Novellen, die eine des Boccaz, die andere des
Macchiavell, wiirde man Hn. Neumann gern verpflichtet seyn, da die erste,
die sich nicht im Decameron befindet, weniger bekannt, und die andere zwar
bekannt genug — es ist die, wo der Teufel auf die Erde kommt und ein Weib
nimmt — indeß doch immer gern gelesen wird, obschon die Eehandlung, be-
sonders gegen die des Boccaz, ziemlich trocken erscheinl. Allein Hr. N. hat
sich auch diesen Dank etwas verkümmert durch seine Art, das Italiänische
ins Deutsche recht eigentlich zu übertragen, so daß man es wörtlich wieder
daraus zusammensetzen kann. Es ließe sich daher dieser Versuch auf den
ersten Blick für die Übung eines Terlianers halten, wenn man nicht mit der
vollkommensten Gewißheit annehmen dürfte, daß solche reife Grundsälze den
Übersetzer geleitet haben, wie er sie etwa den ersten Meistern in diesem
Fache zutraut, welche das Colorit und die Wendung einer fremden Sprache,
in so weit sie Eins mit dem Werk ist, auszudrücken bemüht sind, und eben
hieran die Bildsamkeit der deutschen Sprache üben, daß sie dennoch ver-
meiden, ihr dabey Gewalt anzuthun. Hr. N. hat das auf folgende Art aus-
geführt : „Eines Tages mehr als gewöhnlich \Ton sehr schweren und unzähligen
Leiden angefallen mich befindend“ u. s. w. oder : „Und eines Tages mit seinen
Vertrauten, Baronen, und Begleitern in solcher Kunst sich übend, geschah es,
daß ein scharfzähniger Eber ganz schäumend und mit gesträubten Borsten vor
ihm hinlaufend, vorbey kam und er ihn sehend, spornte sogleich das rasche
Pferd, und mit dem Schwerdt in der Hand ihn verfolgend“ u. s. w. Wenn er
sich nun solchergestalt dem Originale anzuschmiegen sucht, versäumt er es
nur in der Kleinigkcit, daß er zwar ebenso italisch aber nicht gefällig zu
lesen ist. — Benigna, ein dramatisches Spiel von Varnhagen, hat recht artige,
dunkel uncl hell assonirende Verse, aber sie wollen im Ganzen weder Licht
noch Schatten geben, und es gehört vermuthlich mehr dazu, ein tragisches
 
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