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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph; Schelling, Caroline; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]; Frank, Erich [Oth.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 1. Abhandlung): Rezensionen über schöne Literatur von Schelling und Caroline in der Neuen Jenaischen Literatur-Zeitung — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32876#0058
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Erich Frank :

gedruckt von L. Geiger in Firlifimini 1885). Dann die „Ansichten der Lite-
ratur und Kunst unseres Zeitalters“, Deutschland 1803 (Neudruck 1903
Weimar), eine nicht üble Satire äuf den Schlegel-Tieckschen Musenalmanach
von 1802, in der neben Schlegel, Novalis und Tieck auch Bonaventura (Schel-
ling) als das feiste Pfäfflein von Drottning seinen Teil abbekommt. Ferner
„Der Freymüthige“, Trauerspiel in 2 Aufzügen, Berlin 1804, und noch manches
andere Libell, von Kotzebues „Hyperboreischem Esel 1799“ ganz zu
schweigen. (Vgl. Erich Eckertz im Euphorion 1907, Bd. XIV, S. 67, und
Goedecke.)
(S. 24, Z. 9 v. o.) August Gottlob Eberhard (1769—1845) ist zu unter-
scheiden von dem Philosophen Joh. August, der als Schüler Baumgartens und
Gegner Kants bekannt ist. Die „Ges. Erzählungen“ erschienen Leipzig
1802—1809. (Vgt. Goedecke, § 331, 51, 11.) Das erste Bändchen derselben
vvar schon in Nr. 31 1804 von Schorch rezensiert vvorden. Das dritte er-
schien Michaelis 1806.
(S. 24, Z. 14 v. o.) „Der Polyp im Herzen“ vvar in Wilh. Gottl. Beckers
„Taschenbuch z. gesell. Vergnügen“, 1803, schon veröffentlicht vvorden.

Anmerkungen zu den Rezensionen von Caroline.
1. Die Rezensionen über die Berliner Romantik.
Daß die Rezension über den Musenalmanach von Chamisso und Varn-
hagen, an die sich als eine Art von Fortsetzung die über Neumann-Varnhagens
Erzählungen und Spiele anschließt, von Caroline, und nicht von Schelling ver-
faßt ist, verräth sich durch das vvenig korrekte Gefüge schon der ersten Sätze,
vvie in dem ganzen, die Gedanken reizvoll und ungezvvungen vvie Blumen zu
einem Kranze windenden Stil.18) Als ein äußerer Beweis für die Verfasserschaft
von Caroline kommt noch die Art hinzu, in der Eichstädt in einem Brief an
Goethe (ungedruckt im Goethe-Schiller-Archiv unter „Eingegangene Briefe“,
XLVII, 66, v. 8. Mai 1805) von dieser Beurteilung spricht. Es heißt cla :
„Die Recension des Musenalmanachs von Varnhagen u. Chamisso .... war
von derselben Hand, von welcher ich eine Beurtheilung der Aurora (siehe
unten S. 55) beilege. Sie kam mir durch Schellings Besorgung zu.“19)
Goet.he liat denn „die Recension des Musenalmanachs recht wohl gefallen“
(an Eichstädt v. 11. Mai 1805, Weim.-A., 4. Abt., XIX, 5092), und Voß
glaubte gar, wie Eichstädt an Schelling am 8. Juni 1805 schreibt, „in cler
Manier und dem Tone Goethens Meisterhand zu erkennen“. „Ein ange-

18) Auch von dieser Rezension liegt das Manuskript von Carolinens Hand
noch vor (vgl. Waitz, I, S. V Anm, und oben S. 42), doch konnte es leider
nicht verglichen werden.
19) Vgl. auch, was Eichstädt in einem (ungeclruckten) Briefe am
8. Juni 1805 an Schelling schreibt : „Die vortreffliche Recension des Musen-
almanachs, deren Form schon vor Ankunft Ihres letzten Briefes ein
vvenig abgerundet worden vvar (hat ebenfalls die Presse verlassen).
Möchten Sie doch Recensionen, so gehaltvoll u. gediegen u. so genialisch, auch
der Sprache nach, recht oft besorgen!“
 
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