Rezensionen über schöne Literatur von Schelling und Caroline. 6 t
in ihre Rechte eingesetzt worden. Von einer Veränderung beim Gymnasium
vvar schon länger die Rede, und es wurde bey der Landesdirection ein Plan
dazu ausgearbeitet, dem man gern alles Gedeihen liätte wünschen mögen, in
der Hoffnung, an die Stelle des bekannten Schulplans etwas wirklich besseres
treten zu sehen. Indessen schien es gegen das Ende der Ferien, daß es noch
sein Bewenden damit haben werde, als plötzlich am 27 Oktober von dem
dirigirenden Staatsministerium der Beschluß erging, daß alle erst von Bayern
angestellten Lehrer vom Amte entlassen seyen. Das Decret war an jeden
einzelnen folgendermaßen ausgestellt : „Einer von dem großherzogl. diri-
girenden Staatsministerium unterm 27 Oct. 1. J. ergangenen Entschließung
zufolge, ist nothwendig befunden worden, die gegenwärtige Einrichtung des
Gymnasiums zu ändern, und mit ihr auch die darauf berechnete provisorische
Anstellung des Prof. N. N. wieder aufzuheben : indessen wird dem vom Lehr-
amte abtretenden Professor bis auf weitere Anordnung sein Gehalt provi-
sorisch belassen. Würzburg, am 27 Oct. 1806. Großherzogl. Landesdirection.“
— Hiebey ist zu bemerken, daß der Rector Klein und Prof. Ziegler wirklich
definitiv angestellt waren. An das Hofgericht erging ein Rescript um ein Gut--
achten über die Verbindlichkeit zu Auszahlung der Salarien für die dimit-
tirten Lehrer. Diese waren : der Rector Klein, die Prof. Ziegler, Heldmann,
Krisan, Hüssemann, Riiger und der Zeichenmeister Ilenzig, unter denen einige
allerdings nicht zu regrettiren seyn möchten, andere aber ihre Fähigkeit auf
eine sehr ausgezeichnete Weise an den Tag gelegt hatten, so daß bcsonders
die Entlassung des Rector Klein eine allgemeine Ivlage erregte. Neu angestellt
wurden vier Geistliche : Pfarrer Neser, der unter der bayerischen Regierung
vom Gymnasium entfernt worden war, Rutta, Reuß und Bidermann, von deren
Obscurität nichts weiter zu sagen ist, und zum Präfecten des ganzen Gym-
nasiums und Prof. der Philosophie wurde ernannt ein bereits beym Gym-
nasium angestellt gewesener Hr. Blüm, der während der bayerischen Re-
gierung, je nachdem die Gelegenheit sich ergab, sich um verschiedentliche
Professuren bey der Universität gemeldet, und, da er um die philologische
nachsuchte, angeführt hatte, daß er alle Eigenschaften und Kenntnisse zu be-
sitzen glaube, welche im Organisationsrescript als wesentlich dazu angegeben
würden ; da zum Vorbilde dieser Forderungen doch niemand geringeres als
ein Voß gedient hatte. Früher hatte er sich um die mathematische Lehrstelle
beworben; die Philosophie ist also jetzt das dritte Fach, worin der Mann
excellirt. Man hatte ihn immer durch alle Instanzen als untüchtig zurück-
gewiesen; ja in einer Charakteristik, welche, noch am Tage vor der Er-
scheinung des Edictes, der Landesdirection, man weiß nicht zu welchem Ende,
abgefodert wurde, war dieser Blüm als unfähig zum Lehrer der Poesie und
Rhetorik, als welches er bis daher gewesen war, angegeben. Da ihm und einem
Ilr. Schön zugleich verstattet wurde, als Professoren der Philosophie bey der
Universität mit zu gelten, und am Ende des Schuljahres die ausgezeichnetsten
Schüler zu Doct.oren der Philosophie creiren zu dürfen : so sind bereits die
kräftigsten Gegenvorstellungen von Seiten der Universität gemacht worden,
worin die Unfähigkeit beider gerade zu erklärt und verlangt wurde, daß ihnen
bedeutet werclen möchte, der Universität nicht länger mit ihren Anmaßungen
lästig zu fallen. Dennoch ist es, der allgemeinen Meinung nach, der nämliche
Hr. Blüm, der sich unter der bayerischen B.egierung ohne Grund für einen
Verfolgten der bischöflichen ausgab, und beym Antritt der jetzigen diese'be
in ihre Rechte eingesetzt worden. Von einer Veränderung beim Gymnasium
vvar schon länger die Rede, und es wurde bey der Landesdirection ein Plan
dazu ausgearbeitet, dem man gern alles Gedeihen liätte wünschen mögen, in
der Hoffnung, an die Stelle des bekannten Schulplans etwas wirklich besseres
treten zu sehen. Indessen schien es gegen das Ende der Ferien, daß es noch
sein Bewenden damit haben werde, als plötzlich am 27 Oktober von dem
dirigirenden Staatsministerium der Beschluß erging, daß alle erst von Bayern
angestellten Lehrer vom Amte entlassen seyen. Das Decret war an jeden
einzelnen folgendermaßen ausgestellt : „Einer von dem großherzogl. diri-
girenden Staatsministerium unterm 27 Oct. 1. J. ergangenen Entschließung
zufolge, ist nothwendig befunden worden, die gegenwärtige Einrichtung des
Gymnasiums zu ändern, und mit ihr auch die darauf berechnete provisorische
Anstellung des Prof. N. N. wieder aufzuheben : indessen wird dem vom Lehr-
amte abtretenden Professor bis auf weitere Anordnung sein Gehalt provi-
sorisch belassen. Würzburg, am 27 Oct. 1806. Großherzogl. Landesdirection.“
— Hiebey ist zu bemerken, daß der Rector Klein und Prof. Ziegler wirklich
definitiv angestellt waren. An das Hofgericht erging ein Rescript um ein Gut--
achten über die Verbindlichkeit zu Auszahlung der Salarien für die dimit-
tirten Lehrer. Diese waren : der Rector Klein, die Prof. Ziegler, Heldmann,
Krisan, Hüssemann, Riiger und der Zeichenmeister Ilenzig, unter denen einige
allerdings nicht zu regrettiren seyn möchten, andere aber ihre Fähigkeit auf
eine sehr ausgezeichnete Weise an den Tag gelegt hatten, so daß bcsonders
die Entlassung des Rector Klein eine allgemeine Ivlage erregte. Neu angestellt
wurden vier Geistliche : Pfarrer Neser, der unter der bayerischen Regierung
vom Gymnasium entfernt worden war, Rutta, Reuß und Bidermann, von deren
Obscurität nichts weiter zu sagen ist, und zum Präfecten des ganzen Gym-
nasiums und Prof. der Philosophie wurde ernannt ein bereits beym Gym-
nasium angestellt gewesener Hr. Blüm, der während der bayerischen Re-
gierung, je nachdem die Gelegenheit sich ergab, sich um verschiedentliche
Professuren bey der Universität gemeldet, und, da er um die philologische
nachsuchte, angeführt hatte, daß er alle Eigenschaften und Kenntnisse zu be-
sitzen glaube, welche im Organisationsrescript als wesentlich dazu angegeben
würden ; da zum Vorbilde dieser Forderungen doch niemand geringeres als
ein Voß gedient hatte. Früher hatte er sich um die mathematische Lehrstelle
beworben; die Philosophie ist also jetzt das dritte Fach, worin der Mann
excellirt. Man hatte ihn immer durch alle Instanzen als untüchtig zurück-
gewiesen; ja in einer Charakteristik, welche, noch am Tage vor der Er-
scheinung des Edictes, der Landesdirection, man weiß nicht zu welchem Ende,
abgefodert wurde, war dieser Blüm als unfähig zum Lehrer der Poesie und
Rhetorik, als welches er bis daher gewesen war, angegeben. Da ihm und einem
Ilr. Schön zugleich verstattet wurde, als Professoren der Philosophie bey der
Universität mit zu gelten, und am Ende des Schuljahres die ausgezeichnetsten
Schüler zu Doct.oren der Philosophie creiren zu dürfen : so sind bereits die
kräftigsten Gegenvorstellungen von Seiten der Universität gemacht worden,
worin die Unfähigkeit beider gerade zu erklärt und verlangt wurde, daß ihnen
bedeutet werclen möchte, der Universität nicht länger mit ihren Anmaßungen
lästig zu fallen. Dennoch ist es, der allgemeinen Meinung nach, der nämliche
Hr. Blüm, der sich unter der bayerischen B.egierung ohne Grund für einen
Verfolgten der bischöflichen ausgab, und beym Antritt der jetzigen diese'be