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Reitzenstein, Richard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 12. Abhandlung): Zur Sprache der lateinischen Erotik — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32887#0034
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34

Richard Reitzenstein :

/u 2'7'a, /Swg eii caMsa //ruv/s, swe ecc CfMtsa /eu/s^^), so stellt er dem
die eigene Treue gegenüber: s/c/cyM suu/ /es/es e/ ^uu/M//MM prMwct
JsY /uc7/uc MM'.S'cro w'/um uper/cc ^u/A/ Te M//c// /u u//M uo/u's Mcee/JiMS
M?M(/MCMM.' JVMMC t/MOt/MC ec/s, t/MCOMt'iS SC5 /u/?w/CM 'MriAi, d. h. CI'
beruft sich auf die Nacht, da er einst, spät eingelassen, das /*oce/MS
schloh.^) An die Aufkündigung eines /'oe&tg kiingt III 24 an (/eJsu
es/ %'shn /uote, wtJc'er, ^c/Mc/u /orM^uc), ein Lied, das zwar nicht nach
dem Ton, wohl aber nach dem Inhalt mit Horaz Epod. 8 ver-
glichen ^verden will; noch schärfer als bei Horaz zeigt sich in den
JAae des Schlusses die formelle Ankündigung der /Mbu./c///M. Die
Verse 27. 28 zeigen den uns jetzt bekannten Wortgebrauch: /?e&o
et/o fh'sccdeus', .sed /JeiMMc McHMrHt vmceL- TM (leice coMre/zieMd MOM
siMA es.se hu/M)M. Freilich ist er, was für Properz ja überhaupt
charakteristisch ist, durch griechische Erinnerungen beeinfluht; die
Gleichsetzung von wMcWct und άδικία erinnert ihn an clas δίκαιον
άρμα und die άδικοι ιπποι, die aus Xenophon Cyrupaed. II 2, 26
sicher nicht erst Phrynichos (Anfang des Lexikons des Photios
p. 32, 6) als Stilblüte hervorgesucht hatte, an die Vorschrift μή
ΖίυγομαχΑν und die eigenen Worte des Jugendbuches (I 5, 2): cil
sDze Mos cMi'SM, gMO SMiK'MS, A'c purcs. Ähnlichen Sinn hat das Wort
DHMf fM schonl 18, 23: uu /uu γΜθά peyer// ποάΑ /M/Mr/u CMmsF
()MMe sohuu AiciAs cof/Mihi SMiJ /o/'i&MS. Owum coMSMer<i fbMM7MS
pcr/'crrc SMper/iue ÄMSSM ueyue uryMfo /'ccc/u hoHrc gMcrh Auch
hier ist mmHu nicht ohne weiteres die Untreue, sondern jenes
ganze lieblose Verhalten in Wort und Tat, was nur der Tür be-
kannt ist und worüber Properz keine Beschwerde erheben will. Der
gleichen Grundanschauung fügen sich v. 13ff: r/MuwcJs UMhhi hh/
doLr /u'c UMMS us/oerM he&e/, AUu Pcf scceccc /fousu ucuerP /rcc
w/A-i, M/ e. i/. s. Ganz an Catull erinnert in II 9, also dem Gedicht,
in welchem Properz das /bec/MS und seine eigene Treue erwähnt,
v. 47: fc/yue M/mcMM-, s/ /or/e p/os ec/uu'CMCMS uuuos. An das /'oec/us
erinnert fernerl 15, 25 ff.: c/es/ue /cuu recocccre /ucs perZurZu uerb/s,

'b Es ist die Sentenz γυνή Ευριπος.
Nicht aui die Nächte, die ei' vergebiich geharrt hat, oder darauf, daß
die Tür sich zuweiien seiner doch erbarmte, wie RoTHSTEiN deutet; dann
ist der Pentameter sinnios. Es ist das Gegenbiid zu IY 7, 16 : ei wcu woc-
/r/ia /eMes/ro. (vgi. III 20, 29 : uec //ewM iZcuMuue
/eKegfrue). Komrnt dort Cynüiia heimiich zu ihm, das /oe&cs zu
schließen, so hier er spät und heimiich zu ihr: s/Jereue fofu eo-
7ΌΜΜ dene.
 
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