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Stoeckius, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 7. Abhandlung): Ottaviano Cesare: ein Rechtsstreit zwischen Gesellschaft Jesu und Elternhaus — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33310#0026
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26

Hermann Stoeckius:

Diesem mütterlichen Wunsche willfahrte der Herzog in seinem
(nicht vorliegenden) Schreiben vom 11. November 1553 117), in
dem er unter Hinweis auf ihre Krankheit dem P. General ein-
dringlich anheim gab, er solle Ottaviano nach Neapel kommen
lassen. Ihm antwortete Ignatius am 19. November 1553 118),
daß er sehr gern seine Wünsche aus Hochachtung gegen ihn und
mit Rücksicht auf Ottavianos Eltern erfüllen würde, ma ne V. Sria.
Illma., ne il padre istesso d’Ottauiano uogliono (come sono certo)
che io faccia quello che con buona conscienza non posso circa
detto giouane, mettendolo in maggior pericolo di quello potriano
forse patire le sue forze. Der Herzog aber könne den Eltern fest
versichern: wenn Ottaviano einmal nach Rom kommen sollte
(er wisse augenblicklich allerdings noch nicht, ob es geschehen
solle), werde er ihn über Neapel fahren und einige Tage bei seinen
Eltern zu ihrem Troste verweilen lassen.

Auch Nikolaus Peter Caesar hatte die Forderung seiner Frau
dem Ordensgeneral in einem (niclit vorhandenen) Schreiben unter-
breiten müssen 119). An dem gleichen Tage wie an den Herzog
schrieb er ihm folgendes zurück: soweit es ohne Nachteil für
Ottaviano geschehen könne, werde er sehr gern den mütterlichen
Wünschen nachkommen, da er auch ihm einen doppelten Trost
gewähren möchte, wenn er die Mutter beruhigt sehe und den Sohn
bei sich habe. Sollte man sich entschließen, ihn nach Rom reisen
zu lassen, so werde man ihn einige Tage in Neapel lassen und dann
könne er seine Reise vollenden. Ma perche non conuiene uiolen-
tare, ne anche inquietare la mente d’Ottauiano, mettendolo in
maggior pericolo di quello che suauemente puö patire, prima che
si risolua sua venuta bisognerä uedere la dispositione del suo
animo et voluntä; daher könne er nichts anderes anbieten als den
sehr bereiten Willen, zu tun, soviel ihm im Herrn möglich sei,
was der Herzog und auch er (der Vater) zu wünschen ihm
anzeigten 120).

Durch das erneute Vordringen der Eltern ist offenbar Salmeron
in neue Aufregung versetzt worden und hat seiner Unruhe Aus-
druck gegeben in einem Schreiben an Ignatius (etwa zwischen

117) Mon. Ign., I: Epp. et instr., V, n. 3919, p. 709; VII, n. 4881 bis,
p. 674f. — 118) Mon. Ign., I: Epp. et instr., V, n. 3919, p. 709f.; Polanco,
Chron., s. J. III, n. 403, p. 191. —- 119) Mon. Ign., I: Epp. et instr., V, n.
3920, p. 710; Cartas, n. CCCLXXIV. — 12°) Mon. Ign., I:Epp. et instr., V
n. 3920, p. 710f.; Cartas, n. CCCLXXIV.
 
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