Metadaten

Stoeckius, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 7. Abhandlung): Ottaviano Cesare: ein Rechtsstreit zwischen Gesellschaft Jesu und Elternhaus — Heidelberg, 1914

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33310#0036
License: Free access  - all rights reserved
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
36

Hermann Stoeckius:

licitamente posso offerire. Et perche so della mente tanto
christiana et pia de V. Sria. Illma., clie de nessuno, et manco
de quelli che sono tanto affettionati all’ servigio de
V. Sria., ricercara mai cosa impossibile et contraria al
diuino lronore; mi persuado indubitatamente non
essermi discostato in cosa alcuna della intentione di
V. Sria. Illma.; nella quale Iddio.N. S. conserui et acresca con-
tinuamente i doni de sua gratia, et a tutti la conceda de conoscere
et esseguir sempre sua santissima uoluntä 155).

Die Folge dieses neuen Felilschlages war eine intensive Pro-
paganda des Yaters, in erster Finie unter den Kardinälen 156).

Schon am 30. März 1554 hatte Polanco im Auftrag seines
Ordensgenerals dem Provinzial Domenech den Eindruck dieser
Tätigkeit in den Worten geschildert: Ottavianos Vater sei nach
Rom gekommen und habe die Welt in Aufruhr versetzt; es werde
ihm freilich wenig nützen 157). Doch bereits am 5. April mußte
Polanco dem Provinzial wieder das Bekenntnis ablegen: der Vater
drehe die Welt um 158). Und die Klage über die ,,viele Belästigung“
durch das Elternhaus ließ Ignatius auch Salmeron zugehen 159).
Nikolaus Peter Gaesar aber klagte den Kardinälen, sein Sohn
sei ohne seinen Willen in die Gesellschaft Jesu eingetreten 160),
und bat sie daher, ihn nach Neapel zurückkehren zu lassen. Seine
Ivlage und seine Bitte blieben nicht ohne Wirkung. ,,Vielen Kar-
dinälen hätte er hinreichende Gelegenheit gegeben, Feinde der Ge-
sellschaft zu werden“, klagte Ignatius den Oberen in Sizilien gegen-
über in einem, unten noch zu erwälmenden, Schreiben vom 12. Mai
1554 16oa). Und die Ivardinäle müssen sicli eingemischt haben. Da-
mals scheint ein Vorschlag der Art, wie wir ihn oben (S. 35) als
Inhalt des Sarasinschen Schreibens vermuteten, tatsächlich in Er-
wägung gezogen zu sein. Denn schon damals muß Ottaviano nacli
Rom gerufen worden sein 161). Und im Hinblick auf diese Vorgänge
hatte Ignatius durcli seinen Sekretär an Salmeron (15. April 1554)
sclireiben lassen: es könne sein, Ottaviano solle im Idause des
Kardinals Sarasinus wohnen: das sei die Absicht der Kardinäle

155) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VI, n. 4325, p. 548; Cartas, n.

GGCCLVI. — 156) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VI, n. 4371, p. 611. —

157) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VI, n. 4316, p. 536. — 158) Mon. Ign., I:

Epp. et instr., VI, n. 4335, p. 5 6 3. —- 159) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VI,

n. 4371, p. 611. —- 16°) Zu dem Wechsel seiner Gesinnung cf. supra p. 25,
Anm. 110. —- 160a) Mon. Ign., I: Epp et instr., VI, n. 4449, p. 700. — 161) Po-
lanco, Chron., s. J. IV, n. 17, p. 17.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften