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Stoeckius, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 7. Abhandlung): Ottaviano Cesare: ein Rechtsstreit zwischen Gesellschaft Jesu und Elternhaus — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33310#0048
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Hermann Stoeckius:

seine Unterstützung insofern an, als er veranlassen wolle, daß
durch den Papst oder auf einem anderen Wege Vegas Wünsche (im
allgemeinen) erfüllt würden. Besonderes Interesse darf clie Anwei-
sung beanspruchen, die Ignatius dem Domenech für ein solches
Schreiben erteilte, und deren Ausführung dieser dem Vega über-
mitteln sollte, um sie für sein eigenes Schreiben an den Kardinal
benutzen zu können. Nacli ihr könne Domenech ein Kapitel über
Ottaviano mit folgendem Inhalt aufsetzen: dieser Jüngling ver-
weigere den Gehorsam nur der größeren Sicherung halber, da er
fürchte, sein Kommen nach Neapel werde seine Seele in Gefalir
bringen, und man wolle auf seinen Oberen einwirken, ihn dorthin
zu schicken. Jetzt aber stelle sich Ottaviano in seinen (Vegas)
Schutz, nachdem vorher er (Vega) ihn in Schutz genommen habe.
Und er (Vega) habe ihn zu sich genommen, um ihn niclit wieder
zu verlieren. Er (Vega) bitte ihn, den Kardinal, um seine Gnade:
falls man die Angelegenheit noch weiter betreibe, solle er doch
nicht erlauben, daß man diesen Jüngling noch weiter belästige,
damit er (Ottaviano) an den guten Neigungen und Wünschen seine
eigene Seele zu retten keine weitereEinbuße erleide 241). Nochmehr
Punkte in dieser Beziehung anzuführen, die dem Zwecke
dieses Briefes förderlich sein könnten, überließ Ignatius dem
eigenen Ermessen seines Provinzials 242). Sein Verlangen nach
einem solchen Briefe scheint indes nicht so schnell erfüllt zu sein
wie seine ähnliche Bitte an Garpi, so daß er am 27. August 1554
seine Bitte durch Polanco erneuern ließ: sollte Vega es nicht für
unpassend halten, an clen Ivardinal von Neapel zu schreiben, der
ja seine Dienste zugunsten Vegas bereitwillig dem Ximenez an-
geboten habe, so werde ein Brief wirkungsvoll sein (wie er schon

241) Mon. Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4674, p. 354 (. . . que aquel mangebo,
temiendo que el uenir a Näpoles seria poner en peligro su änima, y que apreta-
ban al superior suyo para que le ymbiase allä, quiso salir de la obediencia
por mäs asegurarse, y se puso en su seruicio, porque antes le auia aceptado
en su protecciön, y que le recogiö porque no se perdiese. Que le pide por
merced, si se trattare mäs desta cosa, no permitta que se de mäs molestia ä
aquel mancebo, porque, donde ha perdido un grado, no pierda otros que le
quedan de buenas inclinaciones y deseos de saluar su änima; . . .). — 242) Mon.
Ign., I: Epp. et instr., VII, n. 4674, p. 354; der Brief schließt mit dem Hin-
weis: Anbei ein Papier, aus dem Domenech ersehen könne, was Ignatius
hier meine (Aqui ua un papel, donde uerä V. R. aigo de lo que digo). Hat man
etwa in diesem Papier, das leider nicht vorliegt, eine geheime Instruktion zu
vermuten ?
 
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