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Stoeckius, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 7. Abhandlung): Ottaviano Cesare: ein Rechtsstreit zwischen Gesellschaft Jesu und Elternhaus — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33310#0059
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Ottaviano Cesare.

59

Ottaviano wird etwa am 16. September in Rom an-
gekommen sein 323). Zunächst wohnte. er im Profeßhause, bald
sollte er jedoch ins Kolleg der Gesellschaft übersiedeln 324). Außer
den Papst besuchte er auch einige Kardinäle 325). Ob diese seine
Berufung auf Grund eines päpstlichen Bef.ehls geprüft haben ?
Liber diese Vorgänge wären wir genauer unterrichtet, wenn Otta-
vianos Brief (etwa zwischen 29. September bis 6. Oktober 1555)
an seine Eltern nicht verloren 326) und überhaupt ein Mangel an
sonstigen Nachrichten für die Zeit: 6. Oktober bis 17. November 327),
ja bis 15. Dezember 15 5 5 328) zu konstatieren wäre. Wir wissen
nur, daß Domenech wieder nach Sizilien zurückgekehrt ist 329)
und einen (nicht vorliegenden) Brief an Ignatius geschrieben
hat 330), auf den dieser am 17. November antwortete: in der An-
gelegenheit Ottavianos habe er auch das getan, wovon Domenech
schreibe 331). Viel schließen kann man aus dieser undeutlichen
Angabe nicht; jedenfalls ist eine neue unerwartete Wendung in
der Lage Ottavianos eingetreten: er ist ernstlich erkrankt.
Vielleicht haben die anstrengende Reise, verbunden mit allerlei
Gemütserregungen, möglicherweise auch die erneute Anstrengung
der höheren Studien und die eingehenden Verhöre bei Papst und
Ivardinälen zusammengewirkt, um die in ihm schlummernde Krank-
heit zum Ausbruch zu bringen. Sie wircl später als „febris ethica“
(Schwindsuchtsfieber) bezeichnet. Ottavianos Erkrankung bestätigt
die Antwort des Ignatius vom 15. Dezember auf einen Brief, den der
Vater am 8. Dezember an ihn gerichtet hatte 332), und der die For-
derung enthalten haben muß, Ignatius solle seinen Sohn nach Neapel
senden, mit Rücksiclit auf seinen Gesundheitszustand 333). Sollte
übrigens nicht die Mutter um dieser kranken Anlage willen um den

Epp. et instr., IX, n. 5765, p. 668; Cartas, n. DCCXIII; Mon. Ign., I: Epp.
et instr., IX, n. 5766, p. 668; Cartas, n. DCCXII. —- 323) Mon. Ign., I: Epp.

et instr., IX, n. 5766, p. 668; Cartas, n. DCCXII. — 324) Mon. Ign., I: Epp.

et instr., IX, n. 5765, p. 668; Cartas, n. DCCXIII. -—■ 325) Mon. Ign., I: Epp.

et instr., IX, n. 5766, p. 668; Cartas, n. DCCXII. — 326) Mon. Ign., I: Epp.

et instr., IX, n. 5766, p. 668; Cartas, n. DCCXII; Mon. Ign., I: Epp. et instr.,

IX, n. 5784, p. 687. —- 327) Mon. Ign., I: Epp. et instr., IX, n. 5784, p. 687;

X, n. 5921, p. 159. — 328) Mon. Ign., I: Epp. et instr., X, n. 6006, p. 321; Car-
tas, n. DCCLI. — 329) Polanco, Chron., s. J. Y, n. 559, p. 1931. —
33°) Mon. Ign., I: Epp. et instr., X, n. 5921, p. 159. —- 331) Mon. Ign., I:
Epp. et instr., X, n. 5921, p. 159. -—- 332) Mon. Ign., I: Epp. et instr., X, n.
6006, p. 321; Cartas, n. DCCLI. —- 333) Mon. Ign., I: Epp. et instr., X, n.
6006, p. 321; Cartas, n. DCCLI; Polanco, Chron., s. J. YI, n. 974, p. 253.
 
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