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Gradenwitz, Otto; Hülsen, Christian C.; Fabricius, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 14. Abhandlung): Die Gemeindeordonnanzen der Tafel von Heraclea — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34085#0037
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Die Gemeindeordonnanzen der Tafel von Heraclea.

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weil bei ihnen die sprachliche Herieitung sich ieicht beibringen
iieß: neque cives Romani essent, parti ,,cipes" tamen fuerunt
omnium rerum ad ,,mun"us fungendum. Aber diese Kategorie war
wohl auch für ein Archiv die wichtigste; es war für die Zwecke der
Ordnung mehr von Belang, die in Rom ansässigen, frolmpfiichtigen
municipes in gesonderten Listen zu führen, als die stimmberechtig-
ten nicht in Rom domizilierten, die in ihrer Tribus unter den an-
deren Tribuies standen: die ersteren gehörten für die Reichs-
behörde als eigene Kategorie zusammen und zueinander. — Die Un-
stimmigkeit mit dem Artikel municeps erklärt sich, was das Unitio'
(L. 142) betrifft, aus der literarisch-antiquarischen Notiz, welche
uns auch noch ausdrücklich überliefert, daß der einzeine Antiquar
hier seine Sondermeinung hatte, so gut wie Maniiius und Mucius
bei nexum auseinander gingen und Sulpicius, Cincius, Messalla bei
den Forcti Sanates—über weiche Herrn HüLSEN die S. 53 bei-
gegebene Erklärung verdankt wird, die allen anderen Ableitungen
sekundären Charakter zuweist.
Der Blick auf das Archiv nun führt uns_wieder__zu unsurer
Tafel. Sie ist ehern, und trägt auf der Seite, die uns abgewendet
ist, ältere griechische Urkunden. Sollte man diese griechisch be-
schriebene Tafel nach Rom gesandt haben, damit sie als Opistho-
graph nach Heraclea zurückkehre ?, viel wahrscheinlicher ist es
doch wohi, daß man ein Konzept in Briefschrift aus Rom erbat und
daß dieses nicht allenfalls von einer römischen Erztafel genommen
wurde, sondern eine Abschrift eines im Archiv verwahrten geschrie-
benen Konzeptes war. Diese Annahme erklärt nicht nur im allge-
meinen den Tatbestand der monströsen Abirrungen des schließlichen
Textes auf der uns überlieferten Tafel, sondern sie gestattet uns
auch den Versuch, einen Einblick in die Art der sukzessiven Ent-
stehung dieser Irrungen zu tun: unerhört ist praefecturat, Ilr. vir,
auch eoro statt foro. Wie entstanden diese Mißbildungen ? Der
Sinn erfordert praefectura foro, vorher colonia, da doch coloniae
erhalten ist; es ist also entweder anzunehmen, daß nicht eine ein-
fache, sondern eine doppelte Fehlerquelle vorliegt: Erst löste Einer
M. C. P. F. C. fälschlich in municipio coloniae praefecturae foro
conciliabulo auf, und dann verias sich ein Anderer in praefecturat,
statt praefecturae. Einer schrieb undeutlich 1111 vir und ein An-
derer las dies als IIR. vir. Als ich möglichst gleichzeitige Schrift-
proben suchte, wies Herr PREisiGKE mir den Papyrus Oxy. IV
No. 737, der photographiert ist und ein r. zeigt, welches in eine II
 
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