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Ruska, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 2. Abhandlung): Zur ältesten arabischen Algebra und Rechenkunst — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37635#0089
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Zur ältesten arabischen Algebra und Rechenkunst.

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(5) quimas, quinas —
(6) calcis, caletis, calctis, caltis — KiU
(7) zenis, zencis — oder
(8) temenias, temeinas, zemenias —
(9) celentis, scelentis, zcelentis — AxäU 1
Man sieht bei einer Vergleichung mit unserer modernen Um-
schrift sofort, daß das Wort wahid fehlt, daß in beiden Reihen nur
ein Wort vorkommt, das auf n endigt: igin — itnan (oder itnen),
und daß die Endung -at überall durch as oder is, also t durch s
wiedergegeben ist.
Aus den Formen unter (8) temenias, zemenias — tamanijat
geht hervor, daß der dem englischen th entsprechende Laut t durch
t und z wiedergegeben wird. Die Form (5) quimas (quinas) ist
wohl (mit spanisch-französischem qu) als kimas zu lesen und ent-
spricht dem }}ams(at) unserer Liste. Die Formen unter (6) und (9)
liegen alle innerhalb der Variationsbreite von talätat: am nächsten
kommt ihm (mit c — z) caletis, daran schließen sich einerseits
calctis, calcis und caltis, anderseits celentis und zcelentis. Zur
Sippe von arbas (4) scheint auch die Reihe ormis, hormis, armis,
ja vielleicht selbst andras zu gehören. Die erste Gleichung könnte
aus dem Arabischen durch Verlesen entstanden sein
oder die Form andras würde ein amras als Zwischenglied
vermuten lassen. Wir kommen so zu der Auffassung, daß die
überlieferte Reihe nicht mehr vollständig ist, sondern nur
die Zahlwörter 2, 3, 4, 5, 7, 8 wiedergibt, und daß sie Doppe-
lungen enthält, durch die sie in Verwirrung gekommen
ist, so daß sie das Wort für 3 an falscher Stelle bei 6 und 9, das
Wort für 4 bei 3 und 4, für 2 bei 1 darbietet. Das Wort für
7 ergibt sich graphisch unmittelbar aus für (zenis für
zebis), zencis ist nach calcis verschrieben. Es kann aber ebensogut
KAav für 6 zugrund liegen. Das Wort igin könnte auch aus ^^1
(für igid, eigentlich ahad) entstanden sein, das für stünde,
doch wäre dann der Ausfall der 2 zu erklären.
Das Wort für die Null lautet in den Handschriften sipos.
Man hat längst darauf hingewiesen, daß dies aus sifr verdorben
sei. Die graphische Möglichkeit liegt auf der Hand; es braucht nur
oder JS.M3 statt ybo, also Verdoppelung oder Verschiebung des
diakritischen Punktes in der Handschrift angenommen zu werden,
um das Schluß-s zu erklären. Ob es nicht trotz alledem von cpfjqpoq
 
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