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Asmus, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 3. Abhandlung): Der Alkibiades-Kommentar des Jamblichos als Hauptquelle für Kaiser Julian — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37636#0069
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Der Allübiades-Kommentar des Jamblichos.

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verlorenen Κρόνια deckt. Als Helfer tritt dem Zeus 296, 14
(s. z. 236, 15) Helios zur Seite. Der Vertreter des νους νοερός
ist der älteste Göttersproß (P 71) und nach Sch. z. 121E gleich
Mithras, dem königlichen Gotte der Perser. — 296, 17 άπολείπειν
(132A) von der Apostasie des dem mythischen Attis gleichenden
Konstantinus: P 36 bezw. 34 άπολείπειν bezw. άφίστασθ-αι von dem
πάνδημος εραστής. — 296, 19 πάθημα : 109A; 116E; vgl. 118B. —
296, 19 χαλεπαίνειν und άγανακτεΐν (119C) der Gottheit fremd;
vgl. 301, 19ff.: vgl. P 228; 0 53. — 296, 23. Daß wir es bei Zeus
und Helios hier mit mithrischen Anschauungen zu tun haben,
ergibt sich auch aus der Gewalt, die jenem als dem obersten Richter
und Schicksalslenker zugesprochen wird: die Μοΐραι sollen
296,23 über das βοηθεΐν (115Bff.; P43; 132) entscheiden. Sie
hängen ab von Όσιότης (297, 4 : s. z. VI 258, 7) und Δίκη,
den Töchtern des Zeus, die sich seinem πείθ-ειν1 fügen müssen
im Sinne von P 134 = Tim. 48A Νου . . . Ανάγκης άρχοντος
τω πείθειν αυτήν των γιγνομένων τά πλεΐστα έπί το βέλτιστον
άγειν. Denn Ρ 219 ζ. 109G (vgl. Ρ 272ff.) heißt es schon von
der mit dem άγαθ-όν zusammenfallenden προ του κόσμου Δίκη,
daß sie συνάπτεται τω Διά· πάρεδρος γάρ ο νόμος του Διάς, ώς
φησιν Όρφεύς (fr. 126; vgl. Epist. 51, 556, 9 von Isis bezw. Sarapis),
und nach P 77 gibt es überhaupt μοιρηγέται Τεοί. An unserer
Stelle handelt es sich jedoch um die έγκόσμιρς Δίκη2. Diese auch
P 219 z. 109 C so genannte Instanz wird nun aber PT I 34, 20 ff.
zugleich als Vertreterin des δικαστικόν des Helios dem Mithras
gleichgestellt, der hier wie V 223, 24 6 έπτάκτις genannt wird. Da
ferner JV 33, 2 die Δίκη für Θέμις erklärt, so führt uns auch PR
II 345,6 in das Heiligtum des Mithras ein. Denn hier wird
die Resp. 617G als Mutter der Μοΐραι bezeichnete kosmische
Ανάγκη nach den Voraussetzungen der τελεταί dieses Gottes The-
mis genannt. Diese Ανάγκη erscheint IV 190, 17 unter ausdrück-
licher Berufung auf eine nicht griechische d. h. die chaldäisch-
mithrische Ansicht geradeso wie die eine von den Parzen auf der
Mithrastafel von Osterburken mit zwei Wagschalen ausgestattet3
(vgl. VIII 319, 10 το λεγόμενον ζυγόν τής Ανάγκης), und auf sie
paßt es auch, wenn Julian IV 177, 3 von dem intellektuellen "Ηλιος-

1 S. Zeller 762, 2.
2 S. Cumont, Textes II 20.
3 S. Cumont, Textes I 156.
 
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