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Hampe, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 6. Abhandlung): Eine frühe Verknüpfung der Weissagung vom Endkaiser mit Friedrich II. und Konrad IV. — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37639#0003
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Das Schriftstück, das ich hier erstmalig veröffentlichen und
besprechen möchte, entnehme ich meiner Photographie jener
Briefsammlung in Hs. 275 (früher 1043. 743) s. XIII. ex. der
Reimser Stadtbibliothek (= R), aus der ich in diesen Sitzungs-
berichten von 1913 bereits den bedeutsamen Konklavebericht von
1241 herausgegeben habe. Den sonstigen Inhalt der Handschrift
hat Wattenbach im Neuen Archiv XVIII, 493ff. beschrieben.
Zum Ursprung des Briefstellers selbst bemerkte Rodenberg
ebenda S. 179, daß er ,,in Süditalien entstanden, kurz nach 1251
nach Frankreich gebracht und dort um einige Schreiben vermehrt
ist, die in der Mitte eingeschoben sind.“ Dem möchte ich einst-
weilen nur hinzufügen, daß manche Stücke, wie etwa jener Kon-
klavebericht, doch auch Beziehungen zu Rom verraten, wenn
ich auch an der Entstehung des Hauptteils im Nordwesten des
Königreichs Sizilien nicht zweifle.
Mit den hier ohne jegliche Ordnung vereinigten Briefen und
Stilübungen berühren sich nun zum Teil Bictamina des 13. Jahr-
hunderts in dem Sammelbande 152 s. XV. der Lübecker Stadt-
bibliothek (=L). Daraus hat schon Wattenbach in seinem
Iter Austriacum im Archiv für österreichische Geschichte Bd. 14
einige Auszüge veröffentlicht. Es ist aber noch mehr daraus zu
gewinnen, als er bei flüchtiger Benutzung geben wollte; ich hoffe
auf den Inhalt bald ausführlicher zurückzukommen. Die Hand-
schrift ist nicht etwa aus der Reimser geflossen; die Überein-
stimmung erstreckt sich nur auf einen Teil der Stücke, und auch
diese stehen in veränderter Reihenfolge. Textlich sind zwar manche
Fehler beiden Handschriften gemeinsam, aber L gibt darüber
hinaus einiges richtiger, anderes verkehrter als R. Sie sind also
aus einer gemeinsamen Vorlage geflossen, die wohl noch nicht
das Original der Sammlung war. Legt man zur Textherstellung
R als die ältere Hs. zugrunde, so ist L doch stets zur Berichtigung
heranzuziehen. Für unseren nächsten Zweck kommt nur in Be-
tracht, daß sich das zu besprechende Hauptschriftstück auch in
L findet.

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