Logische Studien über Entwicklung'.
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t).
Die Regulationen des Organismus sind zweimal sehr ein-
gehend von mir untersucht worden^; ich kann daher hier ganz
kurz sein.
Ade eigentlichen Adaptationen oder Anpassungen fügen
sich den an Maschinen denkbaren Fällen, freilich ist bei ihnen
das Bereich der Zuordnung zu spezifischen Reizen oft so groß,
daß es recht oder (bei Bildung der sogen. ,,Antikörper") sogar
sehr schwer wird, an das Dasein einer zu Grunde liegenden Ma-
schine, also an den maschinell-evolutiven Charakter der Organismen
zu glauben.
Auch der oben kurz skizzierte Stoffwechsel der Organis-
men verläuft adaptiv regulatorisch, d. h. in Zuordnung an jeweils
bestimmte Umstände. Allgemein wird zugegeben, daß er durch
sogen. Fermente geregelt wird. Was aber die Entstehung dieser
Fermente, beziehungsweise ihre Aktivierung aus Profermenten,
regelt, ist unbekannt und sehr seltsam.
Will man die Handlung der Tiere und des Menschen den
Adaptationen im weiteren Sinne des Wortes zurechnen, so besteht
hier allerdings die Möglichkeit einer grundsätzlichen Ablehnung^
der Maschinentheorie. Handlungen verlaufen nach den Kriterien
der AGlo/'GcAeu (,,Gedächtnis") und der TuchG-
duuh'lül der Zuordnung zwischen Reiz und Reaktion. Beide Fälle
der Tabelle D 1 sind verwirklicht (Seite 41).
Als nicht-maschinelle Evolution ergibt sich endgültig die
Entwicklung der Organismen, wenn auf ihre restitutiven Re-
gulationen d. h. auf Regulationen, welche Störungen des Baues
und des Gebautwerdens wiederherstellen, das Denken gerichtet
wird. Denn da ergeben sich gerade alle die Regulationsformen,
welche auf maschineller Grundlage nicht denkbar sind. Insonder-
heit sind Nr. 3, 4, 5 u. 6 der grundsätzlich nicht als maschinell
denkbaren Regulationsfälle (Tabelle D 11; Seite 41f.) sämtlich am
Organismus verwirklicht: Der Organismus und schon sein Keim
zeigt in sehr vielen Fällen den Charakter eines AuriuonGcA-ügut-
poleuhe^en (Nr. 5u.6), er regeneriert oft von jeder be-
t Die o/'gft/üscAe/i Pegnlaho7;e77 (1901); PAH. d. (h'g. I (1909); dasselbe
englisch (1908).
2 PAH. d. Org. 11, S. 1—124; im wesentlichen auch in: Die 6eele als
eleyaenUww 7Va^M7-/aAt07' (1903).
s PAll. p Org. I, S. 119 ff.; daselbst weitere Literatur.
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t).
Die Regulationen des Organismus sind zweimal sehr ein-
gehend von mir untersucht worden^; ich kann daher hier ganz
kurz sein.
Ade eigentlichen Adaptationen oder Anpassungen fügen
sich den an Maschinen denkbaren Fällen, freilich ist bei ihnen
das Bereich der Zuordnung zu spezifischen Reizen oft so groß,
daß es recht oder (bei Bildung der sogen. ,,Antikörper") sogar
sehr schwer wird, an das Dasein einer zu Grunde liegenden Ma-
schine, also an den maschinell-evolutiven Charakter der Organismen
zu glauben.
Auch der oben kurz skizzierte Stoffwechsel der Organis-
men verläuft adaptiv regulatorisch, d. h. in Zuordnung an jeweils
bestimmte Umstände. Allgemein wird zugegeben, daß er durch
sogen. Fermente geregelt wird. Was aber die Entstehung dieser
Fermente, beziehungsweise ihre Aktivierung aus Profermenten,
regelt, ist unbekannt und sehr seltsam.
Will man die Handlung der Tiere und des Menschen den
Adaptationen im weiteren Sinne des Wortes zurechnen, so besteht
hier allerdings die Möglichkeit einer grundsätzlichen Ablehnung^
der Maschinentheorie. Handlungen verlaufen nach den Kriterien
der AGlo/'GcAeu (,,Gedächtnis") und der TuchG-
duuh'lül der Zuordnung zwischen Reiz und Reaktion. Beide Fälle
der Tabelle D 1 sind verwirklicht (Seite 41).
Als nicht-maschinelle Evolution ergibt sich endgültig die
Entwicklung der Organismen, wenn auf ihre restitutiven Re-
gulationen d. h. auf Regulationen, welche Störungen des Baues
und des Gebautwerdens wiederherstellen, das Denken gerichtet
wird. Denn da ergeben sich gerade alle die Regulationsformen,
welche auf maschineller Grundlage nicht denkbar sind. Insonder-
heit sind Nr. 3, 4, 5 u. 6 der grundsätzlich nicht als maschinell
denkbaren Regulationsfälle (Tabelle D 11; Seite 41f.) sämtlich am
Organismus verwirklicht: Der Organismus und schon sein Keim
zeigt in sehr vielen Fällen den Charakter eines AuriuonGcA-ügut-
poleuhe^en (Nr. 5u.6), er regeneriert oft von jeder be-
t Die o/'gft/üscAe/i Pegnlaho7;e77 (1901); PAH. d. (h'g. I (1909); dasselbe
englisch (1908).
2 PAH. d. Org. 11, S. 1—124; im wesentlichen auch in: Die 6eele als
eleyaenUww 7Va^M7-/aAt07' (1903).
s PAll. p Org. I, S. 119 ff.; daselbst weitere Literatur.