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R. Reitzenstein:
jene . ausführlichen Worte und Deutungen, die ich euch
zu hören gegeben habe. So sollt ihr wissen: (Erstens)1 jene Tochter
des Lichtes und die Mutter, welche sie gebiert (?)2, der reine Geist3,
und unser Vater, der große Fürst, der Götterkönig, Zurvän, der
Gott; zweitens die Lichtwesenheit4, nämlich5 jene Mädchen-des-
Lichts-Gottheit und zweitens der die Toten zum Leben erweckende
Mondgatt; drittens die fürstliche
Seite 4
Gesetzesmajestät, nämlich jener König des ganzen Gesetzes.
Und ich habe euch zu hören gegeben: diese drei fürstlichen Götter
durch ihr Kommen und Herabsteigen.6 Dieses weise
Wissen habe ich euch durch viele Bilder und viele Deutungen
und Zeugnisse sprechend zu hören gegeben durch die Worte aller
mächtigen7, gleichwie auch zu welcher Zeit sie gekommen und
. erschienen sind. Jene erhabenen Götter, nämlich Jesus,
die Jungfrau8 und der leuchtende Gott Vohuman, sowie jenes
weise Wissen, nämlich j ene Licht j ungf rau-Gottheit.“
Hier haben wir also eine Göttin Socpia neben Jesus, in
dem Preislied auf Mani ist dieser als der Urmensch zugleich die
lebensvolle Weisheit.
Wir können diesen Wechsel der beiden Gottheiten auch sonst
verfolgen. In einem manichäischen Fragment, dessen Kenntnis
und Übersetzung ich der besonderen Güte von Prof. F. W. K.
1 So dem Sinne nach zu ergänzen (Prof. Andreas).
2 Prof. Andreas erkennt ein transitives Partizip, das sich auf das
Vorausgehende beziehen muß.
3 vad (ebenso in dem soghdischen Fragment M 583 für Trveöga).
4 Das Selbst des Lichtes (Andreas).
5 Wörtlich: welcher ist selbst, gebraucht wie id est (Andreas).
6 Vier Zeilen unübersetzbar.
T Das Substantiv (etwa Gesandten) fehlt.
8 Sie werden sehr oft verbunden, vgl. M 38 (Müller, Abh. d. Berl. Ak.
1904 S. 77, M 74 (Müller S. 75 mit Vohuman, der auch M 543, bei Müller
S. 79 mit Jesus verbunden wird), endlich in dem von Prof. v. Le Coq
Berliner Sitzungsberichte 1909 S. 1052 (Köktürkisches aus Turf ah) heraus-
gegebenen Fragment mit Jesus, Ormuzd und den seelensammelnden Engeln.
Für Jesus tritt der Mondgott ein T. H. D. 171 (A. v. Le Coq Abhandl. d.
Berl. Ak. 1911 S. 24). Die Verbindung des Gesandten und der Lichtjung-
frau muß bei der Besprechung der Seelenlehre in dem Erlösungsmysterium
näher erklärt werden.
R. Reitzenstein:
jene . ausführlichen Worte und Deutungen, die ich euch
zu hören gegeben habe. So sollt ihr wissen: (Erstens)1 jene Tochter
des Lichtes und die Mutter, welche sie gebiert (?)2, der reine Geist3,
und unser Vater, der große Fürst, der Götterkönig, Zurvän, der
Gott; zweitens die Lichtwesenheit4, nämlich5 jene Mädchen-des-
Lichts-Gottheit und zweitens der die Toten zum Leben erweckende
Mondgatt; drittens die fürstliche
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Gesetzesmajestät, nämlich jener König des ganzen Gesetzes.
Und ich habe euch zu hören gegeben: diese drei fürstlichen Götter
durch ihr Kommen und Herabsteigen.6 Dieses weise
Wissen habe ich euch durch viele Bilder und viele Deutungen
und Zeugnisse sprechend zu hören gegeben durch die Worte aller
mächtigen7, gleichwie auch zu welcher Zeit sie gekommen und
. erschienen sind. Jene erhabenen Götter, nämlich Jesus,
die Jungfrau8 und der leuchtende Gott Vohuman, sowie jenes
weise Wissen, nämlich j ene Licht j ungf rau-Gottheit.“
Hier haben wir also eine Göttin Socpia neben Jesus, in
dem Preislied auf Mani ist dieser als der Urmensch zugleich die
lebensvolle Weisheit.
Wir können diesen Wechsel der beiden Gottheiten auch sonst
verfolgen. In einem manichäischen Fragment, dessen Kenntnis
und Übersetzung ich der besonderen Güte von Prof. F. W. K.
1 So dem Sinne nach zu ergänzen (Prof. Andreas).
2 Prof. Andreas erkennt ein transitives Partizip, das sich auf das
Vorausgehende beziehen muß.
3 vad (ebenso in dem soghdischen Fragment M 583 für Trveöga).
4 Das Selbst des Lichtes (Andreas).
5 Wörtlich: welcher ist selbst, gebraucht wie id est (Andreas).
6 Vier Zeilen unübersetzbar.
T Das Substantiv (etwa Gesandten) fehlt.
8 Sie werden sehr oft verbunden, vgl. M 38 (Müller, Abh. d. Berl. Ak.
1904 S. 77, M 74 (Müller S. 75 mit Vohuman, der auch M 543, bei Müller
S. 79 mit Jesus verbunden wird), endlich in dem von Prof. v. Le Coq
Berliner Sitzungsberichte 1909 S. 1052 (Köktürkisches aus Turf ah) heraus-
gegebenen Fragment mit Jesus, Ormuzd und den seelensammelnden Engeln.
Für Jesus tritt der Mondgott ein T. H. D. 171 (A. v. Le Coq Abhandl. d.
Berl. Ak. 1911 S. 24). Die Verbindung des Gesandten und der Lichtjung-
frau muß bei der Besprechung der Seelenlehre in dem Erlösungsmysterium
näher erklärt werden.