Metadaten

Weinreich, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 16. Abhandlung): Stiftung und Kultsatzungen eines Privatheiligtums in Philadelpheia in Lydien — Heidelberg, 1919

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37693#0012
License: Free access  - all rights reserved
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
10

O. Weinreich:

Tralleis, Imhoof-Blumer, Lydische Stadtmünzen, S. 169. Vgl.
auch Brit. Mus. Cat. Lydia CXXXIV und J. Schaefer, De Jove
apud Cares culto (Diss. Phil. Hai. XX 4, 1912), S. 459 und 465:
ΔΙΟΣ ΛΑΡΑΣΙΟΥ KAI Δ10Σ EYMENOY, aus der 1. Hälfte des
3. Jhd.s y. Chr. nach Imhoof-Blumers Datierung. In einer
kaiserzeitlichen Inschrift aus Tralles, auf die mich A. v. Doma-
szewski hinweist, sind der Zeus Eumenes und Zeus Larasios
der Münzen offenbar im Kaisergott verschmolzen und zu einer
Einheit zusammengewachsen: Διί Ααρασίω Σεβαστώ Εύμενεΐ
Κλαύδιος Μελίτων ό ίερεύς άποκατέστησεν (Μουσείο ν Smyrna 1885,
no. υοζ7). Konsequenzen für die unten zu behandelnde Frage,
ob Zeus Eumenes der Pergamenische König Eumenes sein kann,
möchte ich daraus aber nicht ziehen, denn es schiene mir wegen
der in § 77 ff. dargelegten Tatsachen ein nicht unbedenkliches
ύστερον πρότερον zu sein. Inschriftliche Zeugnisse für Zeus
Eumenes aus Lydien sind mir sonst nicht bekannt. Doch bedarf
es deren wohl auch nicht, denn der Gedanke, Zeus Eumenes an
die Spitze der Altarreihe zu rücken, ist durchsichtig. Zeus,
der höchste hellenische Gott hat die παραγγέλματα gegeben, er
vor allem soll dem Dionysios und seinen Kultpersonen „gnädig“
sein, — man vergleiche nur den Anfang des Schlußgebetes Z. 60f.
[’Ζευ] σωτή[ρ], την άφή[γησιν ταύτην ϊλεως και εύμεν]ως προσδέχου
(diese beiden Begriffe bilden ein festes Paar: Platon Ges. IV
712 B ϊλεως εύμενής τε; Xenoph. Cyrop. I 6, 2 ίλεώ τε καί εύμενεΐς;
Theokrit. V 18 ίλαοί τε καί εύμενέες).
Der Schlußvers des 20. Orphischen Hymnos, auf Zeus Astra-
pios, lautet: εύμενέοντα φέρειν γλυκερήν βιότοιο τελευτήν.
Ob in unserem Zeus Eumenes etwa der Gott gewordene Atta-
lide Eumenes II steckt, darüber siehe unten §§ 77 ff.
§ 11. Z. 7. Hestia.
Ihr Name ist für Philadelpheia neu. Denn ob das § 9 bespro-
chene Relief, das Zeus mit einer weiblichen Gottheit darstellt,
auf Zeus-Hestia bezogen werden darf, muß fraglich bleiben.
Für Lydien ist Hestia auf Münzen Maeoniens gesichert, BMC. Lydia
131 f. Angesichts der Beziehungen zwischen Pergamon und Phila-
delpheia verdient Erwähnung, daß dort Attalos dem III. auf dem
Altar τής Βουλαί[α]ς Εστίας [κ]α[ί τ]ου [Δ]ιό[ς του Β]ου[λαίου] ge-
opfert wird (Dekret von Elaia OL 332, 49). Das waren also in
Pergamon, wie auch in Athen, Staatsgötter, vgl. auch § 79.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften