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Weinreich, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 16. Abhandlung): Stiftung und Kultsatzungen eines Privatheiligtums in Philadelpheia in Lydien — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37693#0064
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62

O. Weinreich:

Erklärer auf Philon, de migr. Abr. 115 p. 454 6 των έν ψυχή ταμι-
ευομένων επίσκοπος verweisen und (wohl des ποιμήν wegen) auf
die Hermetik, vgl. Clemens Referat Z. f. Kirch.-Gescb. 38, N.F.
I, 1919, S. 174. Anderes bei Erbes, ZNTW. XIX, 1919/20, S.40.
Z. 35 ff., vgl. oben § 92.
§ 94. Z. 40.
Ist der Buchstabenkomplex ΑΠΟΖΗΙΟΥ richtig gelesen, so
bleibt kaum etwas anderes übrig, als Hillers [των άν] άποζήι „wo-
von einer zur Not leben kann.“ Aber der Zusammenhang ? Es muß
wohl von der Teilnahme an irgend welchen Kultbegehungen im
οίκος die Rede sein, von der die unreinen Frauen ausgeschlossen
sind, da vorhergeht μηδέ θυσίαις] παρατυγχ[άνει]ν und nachfolgt
μηδέ όράν έπιτελούμ[ενα τά μυστήρια]. Da die Herausgeber aber von
„sehr undeutlichen Resten“ sprechen, ist die Möglichkeit einer Ver-
lesung nicht ausgeschlossen. Nimmt man an, daß das Z. 25 er-
wähnte έμφανιεΐν (vgl. § 91) ein Teil der Kultbegehungen war,
zusammen mit Opfern und Mysterien genannt werden konnte,
dann wird man auf die mir von F. Boll vorgeschlagene Ergänzung
geführt: μηδέ τ[ινων] άποδηλού[ντων παρούσαν] προσκόπτειν, sie soll
also nicht durch ihre Gegenwart bei Anzeigen (es können auch
Beichten in Frage kommen, vgl. § 102) Ärgernis geben.
§ 95. Z. 43. κακάς [άράς παρά των] θεών έξει.
Wir sind ja im klassischen Lande der Flüche, man denke an
die zahllosen Grabflüche, die kleinasiatische Inschriften vor allem
liefern, und an die Verfluchung in der sakralen Gerichtsbarkeit
Kleinasiens, vgl. Ziebartii, PWt. VI, 2771 ff. und Steinleitner,
a. a. 0. 103ff.
§96. Z. 46 f.
Diese Segens- und Strafformel erinnert an die beim Eid
gebräuchlichen εύορκουντι μέν μοι πολλά αγαθά εϊη, oder εύορκέοντι
δέ μοι τούς θεούς . . . Ιλέους ήμεν καί πολλά κάγαθά διδόμεν (Syll.2
463, 90), έπιορκέοντι δέ τάναντία (Belege bei Dittenberger, Syll.
Index, S. 210; Hofmann, De iurandi apud Athenienses formulis
[Diss. Straßburg 1886], S. 25f.; L. Schmidt, Ethik I, 87).
Vgl. anch VettiusValens 173, 9ff. Kroll: ταυταμέν διαφυλάσσουσιν οί
προειρημένοι θεοί πάντες εύμενεΐς έσοιντο καί βίος ευσταθής καί κατα-
θύμιος λογισμών συντέλεια, έπιορκοΰσι δέ τάναντία κτλ.
 
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