12
Wilhelm Spiegelberg.
sprechende Vermutung geführt, daß wj hier die Admirativendung1
sein könnte und der Name bedeutete 'wie kühl ist er!’2 Freilich
bleibt es fraglich, ob eine solche Admirativform allein ohne folgendes
Pronomen oder Suffix stehen kann.3 Eine orthographische Abnormität,
die aber vielleicht auf die Rechnung des Herausgebers der koptischen
Hs. zu setzen ist, ist die Schreibung KBCDOy mit K statt *NBCDOy,
wie es der hob. Dialekt verlangt.
6. oyot (B) 'Platz, Stelle’.
Dieses bisher unbemerkt gebliebene απας λεγόμενον findet sich
Ezech. 10 19 in M1CB6 N^nyXH NT6 ΠΗΙ M!!60 ΘΗ 6T£XOOyOl
ΘΗ 6T01 ΜΠ6ΜΘΟ 6ΒΟλ ΝΝΙΜΑΝφλί ‘die Türen der Pforte
(-όλη) des Hauses des Herrn, welche unter dem Platz (o. ä.) ist, der
vor den Ostgegenden ist’ oder freier 'welche unterhalb des vor dem
Osten gelegenen Platzes ist’ als Übersetzung der Sept. τα πρόθυρα της
πόλης οίκου κυρίου τής απέναντι.
In dem von mir ‘Platz’ o. ä. übersetzten weibl. Subst. oyoi
glaube ich das alte Wort w*j't Weg’ zu erkennen, aus
dem sich oyoi entwickelt hat, wie KOI (B) aus klj-t ‘Hochland’.
In ursprünglichem w°ljet hat sich das 1 dem folgenden j assimiliert und
aus ufijft ist dann oyoi geworden.4 Schon für das altägyptische
Prototyp5 ist neben der Bedeutung ‘Weg’ die weitere von ‘Seite,
Richtung’ zu erweisen, die sich in dem koptischen oyoi ‘Stelle,
Platz, Seite’ erhalten hat.
Dieses Wort oyoi ‘Weg’6 steckt nun wohl auch in der Wendung
xq^neooyoGi (S): xM-fneMoyoi (B): Ao^neooyxei7 (Ar
1 Erman: Gram. 3 § 497; Sethe: Nominalsatz §86.
2 Auch die Namen der anderen Winde wurden in Der el Medine mit der
Endung <5 w geschrieben. Siehe Ä. Z. 18 (1875), S. 128.
3 Ich habe wohl airch an eine Qualitativform auf cnoy (Sethe: Verbum II
§ 102) gedacht, die von *kbo abgeleitet sein müßte.
4 Siehe dazu Sethe, Verbum I § 77.
5 Siehe Recueil 20 (1898), S. 53 unter XXX Borchardt: Baugeschichte des
Amonstempels, S. 13, Anm. 2 (in Sethe: Unters. V); Gardiner: Journ. Eg. Arch. IV
(1917), S. 144, Anm. 1 iv]j.t hnw ‘Innenseite’; Vogelsang: Klagen des Bauern,
S. 40 c; Schäfer: Ä. Z. 52 (1914), S. 101.
6 Die von Erman (Glossar) vorgeschlagene Gleichsetzung mit % Λ
w'r hat bereits Georg Möller (Rhind-Glossar no. 89) zurückgewiesen.
7 Nahum 2 s (nach Mittig, von Sethe).
Wilhelm Spiegelberg.
sprechende Vermutung geführt, daß wj hier die Admirativendung1
sein könnte und der Name bedeutete 'wie kühl ist er!’2 Freilich
bleibt es fraglich, ob eine solche Admirativform allein ohne folgendes
Pronomen oder Suffix stehen kann.3 Eine orthographische Abnormität,
die aber vielleicht auf die Rechnung des Herausgebers der koptischen
Hs. zu setzen ist, ist die Schreibung KBCDOy mit K statt *NBCDOy,
wie es der hob. Dialekt verlangt.
6. oyot (B) 'Platz, Stelle’.
Dieses bisher unbemerkt gebliebene απας λεγόμενον findet sich
Ezech. 10 19 in M1CB6 N^nyXH NT6 ΠΗΙ M!!60 ΘΗ 6T£XOOyOl
ΘΗ 6T01 ΜΠ6ΜΘΟ 6ΒΟλ ΝΝΙΜΑΝφλί ‘die Türen der Pforte
(-όλη) des Hauses des Herrn, welche unter dem Platz (o. ä.) ist, der
vor den Ostgegenden ist’ oder freier 'welche unterhalb des vor dem
Osten gelegenen Platzes ist’ als Übersetzung der Sept. τα πρόθυρα της
πόλης οίκου κυρίου τής απέναντι.
In dem von mir ‘Platz’ o. ä. übersetzten weibl. Subst. oyoi
glaube ich das alte Wort w*j't Weg’ zu erkennen, aus
dem sich oyoi entwickelt hat, wie KOI (B) aus klj-t ‘Hochland’.
In ursprünglichem w°ljet hat sich das 1 dem folgenden j assimiliert und
aus ufijft ist dann oyoi geworden.4 Schon für das altägyptische
Prototyp5 ist neben der Bedeutung ‘Weg’ die weitere von ‘Seite,
Richtung’ zu erweisen, die sich in dem koptischen oyoi ‘Stelle,
Platz, Seite’ erhalten hat.
Dieses Wort oyoi ‘Weg’6 steckt nun wohl auch in der Wendung
xq^neooyoGi (S): xM-fneMoyoi (B): Ao^neooyxei7 (Ar
1 Erman: Gram. 3 § 497; Sethe: Nominalsatz §86.
2 Auch die Namen der anderen Winde wurden in Der el Medine mit der
Endung <5 w geschrieben. Siehe Ä. Z. 18 (1875), S. 128.
3 Ich habe wohl airch an eine Qualitativform auf cnoy (Sethe: Verbum II
§ 102) gedacht, die von *kbo abgeleitet sein müßte.
4 Siehe dazu Sethe, Verbum I § 77.
5 Siehe Recueil 20 (1898), S. 53 unter XXX Borchardt: Baugeschichte des
Amonstempels, S. 13, Anm. 2 (in Sethe: Unters. V); Gardiner: Journ. Eg. Arch. IV
(1917), S. 144, Anm. 1 iv]j.t hnw ‘Innenseite’; Vogelsang: Klagen des Bauern,
S. 40 c; Schäfer: Ä. Z. 52 (1914), S. 101.
6 Die von Erman (Glossar) vorgeschlagene Gleichsetzung mit % Λ
w'r hat bereits Georg Möller (Rhind-Glossar no. 89) zurückgewiesen.
7 Nahum 2 s (nach Mittig, von Sethe).