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Spiegelberg, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 27. Abhandlung): Koptische Etymologien: Beiträge zu einem koptischen Wörterbuch — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37733#0024
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24

Wilhelm Spiegelberg'.

nächst in 2pAG enttont worden sein mit der bekannten Abschwächung
des l zu 6, und daraus wurde dann 2f6.
Ich habe mich hier mehrfach auf Sethes Aufsatz bezogen, in
dem er festgestellt hat, daß die Nisbeform eines Nomens ebenso vo-
kalisiert war wie dessen Status pronominalis. Von diesem Gesetze
scheint es eine Ausnahme zu geben, das Wort Yj Genosse’,
dessen Singular Sethe auf Grund des stat. pron. von GpO- (zu G-)
als ’eröj rekonstruiert hat. Nun haben wir aber für die Vokalisation
dieses Wortes eine Reihe von Anhaltspunkten, die sämtlich — um
das Resultat gleich zu geben — auf die Form 'ere [*Hp6 (S): *Hpi
(B)] führen.
1. Der in der griechischen Ostraka häufige Name Παήρις, Φαηρις
findet sich in den demotischen Ostraka1 in der Schreibung D
[] G\ Q ‘ ΛΛΛΛΛΛ
Π ^ Pfj l Wb Pn-rj wieder, d. i. Pa-ere.
2. Das Wort für ,Wunder1 3 = kopt. φΠΗρβ (S): φφΐΐρΐ (B)
wird demotisch «

demotisch

Iw-)2 Ap-Yj, d. i. hp-ere geschrieben.
3. Ebenso schreibt man für φΒΗρ (S): φφΐΐρ (B) 'Gefährte’
(Pap. Ins. 5 12) ® P|


1
(Sonnenmythus Glossar 110. 591) hb-’rj, d. i. h.b-erß.
4. In den Schriften des Pylons von Karnak (nach Sethes Ab-
schrift, Wb. 129) wird das Wort für Yp> Hpn 'Wein' ^ =£><><> £e'
schrieben, d. h. ere-p.

-13. vor ehr.
Nfr-t-

5. Dazu würde auch die mittelbabylonische (15.-
Jahrh.) keilschriftliche Wiedergabe des Namens J <~> [| -
Yj durch Naptera5 stimmen, wenn man das e in era als lang be-
trachtet. Da es aber auch kurz sein kann, so ist diese Gleichung
nur bedingt beweiskräftig.
So erscheint mir die Vokalisation ere durchaus gesichert zu sein,
und aus ihr läßt sich der im Koptischen überlieferte Plural Gpiiy
(S): epHOY (B): epHy, epnoy (A) gut erklären. Bei Antritt der
Pluralendung w an den Singular ’erej würde 'erejeiv in der Ante-
pänultima betont sein. Der Akzent mußte also um eine Silbe vor-

1 Vielfach in der Straßburger Sammlung.
2 Siehe Petubastis-Ctlossar no. 299.
3 Ranke: Keilschriftliches Material, S. 14.
 
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