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Ruska, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 3. Abhandlung): Griechische Planetendarstellungen in arabischen Steinbuechern — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37680#0003
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In seinen Beiträgen zu einer Geschichte der Planetendar-
stellungen im Orient und im Okzident (Der Islam, Band III, 1912,
S. 151 —177) hat Fritz Saxl das Ergebnis weitreichender Studien
in folgenden Sätzen zusammen gefaßt: „Die islamitischen Pla-
netendarstellungen des späteren Mittelalters und der
Neuzeit gehen in direkter Linie auf Babylon zurück. Die
uralten Astralgötter-Vorstellungen haben sich an einzelnen Orten, wie
in Harrän, durch die Jahrhunderte hindurch lebendig erhalten. Das
erklärt auch die merkwürdige Tatsache, daß aus der Frühzeit des
Mittelalters bis jetzt auch nicht ein einziges orientalisches Planeten-
denkmal dem Verf. bekannt wurde, daß dagegen die Denkmäler vom
12. Jahrhundert an unzählbar werden, und zwar in einer Form, die
absolut nicht die Sedimente der Jahrhunderte aufweist; in einem
toten Winkel, wo sich Heidenkult unverändert forterhalten hat, wie
in Harrän, haben sich auch die alten Bildtypen unverändert erhalten.
Als dann im späteren Mittelalter der geeignete Augenblick für die
Rezeption der astrologischen Vorstellungen gekommen war, strömen
sie von da aus überall hin, ganz ähnlich wie auch die Entwicklung
im Abendland verläuft. Hier kennen wir ebenfalls aus dem früheren
Mittelalter nur sehr wenige Denkmäler. Im 14. und 15. Jahrhundert
werden sie auf einmal außerordentlich zahlreich, die Quelle, die die
alten Vorstellungen plötzlich ausströmt, ist da der Orient.“ (S. 162.163.)
Es soll nicht bestritten werden, daß im harranischen Heiden-
tum mittelbar auch babylonische Überlieferungen lebendig geblieben
sind, und daß die Kultbilder dieser Planetenverehrer an babylonische
Darstellungen der Planeten götter erinnern. Der Versuch aber, die
ungeheure Kluft zwischen dem alten Babylon und dem 12. oder
13. Jahrhundert n. Chr. durch die von Chwolsohn gesammelten
arabischen und syrischen Nachrichten über die SäbierQ und durch
das Zauberbuch der Ghäya* 2) zu überbrücken, oder die Verbreitung
') D. Chwolsohn, Die Ssabier und der Ssabismus. St. Petersburg 1856.
2) Memoire posihume de M. Dozy contenant de nouveaux documents pour
l’etude de la religion des Harraniens acheve par M. J. de Goeje. Actes du YJ. Congr.
intern, des Orientalistes tenu en 1883 ä. Leide, ID, S. 281. Leiden 1885.
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