ΛΓοηι göttlichen Wohlgeruch.
Ähnlich beschreibt Vergil die Epiphanie der Venus (Aen. I, 403ff.):
Dixit se avertens rosea cervice refulsit
ambrosiaeque comae divinum vertic-e odorem
spiravere .
ille [Aeneas] ubi matrem
adgnovit, tali fugientem est voce secutus.
Wie man die den Menschen gnädige Gottheit an ihrem VVohl-
geruch erkennt, so die menschenfeindlichen göttlichen Mächte an
ihrem widrigen Geruch. Auch das ist alter Glaube. Schon Äschylus
bezeugt von den Erinven, die älter seien als die anderen Götter1,
daß sie giftigen Hauch von sich geben (Eumen. 53):
ρέγκουσι δ’ ού πλατοϊσι φυσιάμασιν.
Über Länder und Völker bringen sie Krankheit und Tod, und ihr
unnahbarer Geruch erfüllt die Menschen mit Todesgrauen. Ich
führe nur noch ein spätes Zeugnis an (Stat. Theb. I, 123)2:
Atque ea [Palaemona] praeceps ubi c·ulmine primum
constitit adsuetaque infecit nube penates,
protinus attonitae fratrum sub pectore mentes
gentilisque animos subiit furor.
Dieser Gegensatz macht noch einmal den ursprünglichen
Sinn des Duftsymbols klar. Um die großen natürlichen Gegensätze
von Leben und Tod handelt es sich in dem Symbol. So beglückend
und lieblich Leben und sein Duft ist, so drohend und giftig der
schauervolle Geruch des Todes. Euripides läßt einmal die Göttin
Artemis sprechen (Hippol. 1437f.):
έμοί γάρ ού Ό-έμις φΤι,τούς 6ράν
ούδ’ ομμα χραίνειν Αανασίμοισιν έκπνοαΐς.
So wird der Wohlgeruch selbst zu einem Symbol des ewigen
Lebens der Götter.
1 Aeschyl. Eumen. 150. 162. 394. 731. Vgl. Roscher, Mythol. Lex. I, 1
sub voce: Erinys.
2 Vgl. auch Vergiß Aen. XII, 850:
Hac lovis ad solium saevique in limine regis
apparent acuuntque metum mortalibus aegris,
si quando letum horrificum morbosque deum rex
molitur meritos aut bello territae urbes.
S. auch ibid. VII, 155.
Ähnlich beschreibt Vergil die Epiphanie der Venus (Aen. I, 403ff.):
Dixit se avertens rosea cervice refulsit
ambrosiaeque comae divinum vertic-e odorem
spiravere .
ille [Aeneas] ubi matrem
adgnovit, tali fugientem est voce secutus.
Wie man die den Menschen gnädige Gottheit an ihrem VVohl-
geruch erkennt, so die menschenfeindlichen göttlichen Mächte an
ihrem widrigen Geruch. Auch das ist alter Glaube. Schon Äschylus
bezeugt von den Erinven, die älter seien als die anderen Götter1,
daß sie giftigen Hauch von sich geben (Eumen. 53):
ρέγκουσι δ’ ού πλατοϊσι φυσιάμασιν.
Über Länder und Völker bringen sie Krankheit und Tod, und ihr
unnahbarer Geruch erfüllt die Menschen mit Todesgrauen. Ich
führe nur noch ein spätes Zeugnis an (Stat. Theb. I, 123)2:
Atque ea [Palaemona] praeceps ubi c·ulmine primum
constitit adsuetaque infecit nube penates,
protinus attonitae fratrum sub pectore mentes
gentilisque animos subiit furor.
Dieser Gegensatz macht noch einmal den ursprünglichen
Sinn des Duftsymbols klar. Um die großen natürlichen Gegensätze
von Leben und Tod handelt es sich in dem Symbol. So beglückend
und lieblich Leben und sein Duft ist, so drohend und giftig der
schauervolle Geruch des Todes. Euripides läßt einmal die Göttin
Artemis sprechen (Hippol. 1437f.):
έμοί γάρ ού Ό-έμις φΤι,τούς 6ράν
ούδ’ ομμα χραίνειν Αανασίμοισιν έκπνοαΐς.
So wird der Wohlgeruch selbst zu einem Symbol des ewigen
Lebens der Götter.
1 Aeschyl. Eumen. 150. 162. 394. 731. Vgl. Roscher, Mythol. Lex. I, 1
sub voce: Erinys.
2 Vgl. auch Vergiß Aen. XII, 850:
Hac lovis ad solium saevique in limine regis
apparent acuuntque metum mortalibus aegris,
si quando letum horrificum morbosque deum rex
molitur meritos aut bello territae urbes.
S. auch ibid. VII, 155.