Richtlinien zur Textgestaltung der griechischen Geoponica. δ
der Salat größer werde. Denn άτπσοϋν heißt: einem anderen
Gegenstand anpassen.
Geop. XV 8, 2 ist schlecht überliefert. Beckh hat in der
praefatio seiner Ausgabe p. XVI f. nach der syrischen Übersetzung
eine m. E. richtige Fassung des griechischen Textes vorgeschlagen,
sie aber nicht in den Text aufgenommen. In L. ist über-
liefert έριον λευκόν ' φοιν uud dann darüber geschrieben ην.
Sonst scheint nach Beckhs Apparat in den Hss. φοινικοΰ zu stehen.
Jedenfalls fehlt zwischen den beiden Worten λευκοΟ und φοινικοΰ
die Verbindung. Needham hat ή gesetzt, und Beckh dies in seinen
Text aufgenommen. Die Parallelüberlieferungen (syrisch XIV 3. 2
und armenisch c. 293) sprechen nur von weißer Wolle. Wir werden
deshalb, statt ή zu ergänzen, φοινικοΰ als Zusatz betrachten und
streichen. Da die Erklärer alter uncl neuer Zeit wußten, daß be-
sonders rote Farbe, und weil Wolle an sich zauberkräftig ist, rote
Wolle viel im Zauber verwendet wurde1, ist von einem Schreiber
φοινικοΰ wohl am Rand bemerkt oder darüber geschrieben worden.
Später ist es in den Text gekommen.
Lehrreich ist IV 7: ΤΤερι άγιγάρτου σταφυλής . Δημοκρίτου.
Αγίγαρτον σταφυλήν τινες οΰτω ποιουσι. του κλήματος μέλλοντος
φυτευεσθαι, τοσοΰτον μέρος δσον εις την γήν μέλλουσι καταχωννύναι,
τοσοΰτον ήρέμα έΗ ίσου2 σχίσαντες3, ώτογλυφίδι την εν τεριώνην
λαμβάνουσιν, είτα παττυρίψ ύγρψ περώήσαντες κατατίθενται. Dieselbe
Sache steht bei Palladius III 29: Est pulchra species uvae, quae
granis interioribus caret. hinc efficitur, ut summa iucunditate
sine impedimento sorberi possit, velut unum omnium corpus uva-
rum. Fit autem Graecis auctoribus hac ratione per artem succe-
dente natura: sarmentum, quod obruendum est, quantum latebit
in terra, tantum Andere debebimus et medulla omni sublata ac
diligenter exsculpta membra iterum divisae partis adamare et vin-
culo constricta deponere. Vinculum tarnen papyro asserunt esse
faciendum et sic in humida terra esse ponendum. Die Über-
1 J. Pley, De lanae in antiquorum ritibus usu (Gießen 1911) 80 ff. und
meine Stud. z. d. gr. Geop. 15 f.
2 Τοσοΰτον — ϊσου fehlt in L., Der Syrer (IX 6) hat: „machen sie einen
feinen Schnitt“, ήρέμα wird dafür wohl zugrunde zu legen sein. Nach dem Araber
(1Y 9) muß man „in zwei Hälften spalten“, dadurch ist έΗ ϊσου bezeugt. Man
wird also die Worte mit den Hss. außer L. beibehalten.
3 Hier haben die Hss. αΰτό außer L. Es darf als nachträgliche Hinzu-
fügung eines Überarbeiters wohl weggelassen werden.
der Salat größer werde. Denn άτπσοϋν heißt: einem anderen
Gegenstand anpassen.
Geop. XV 8, 2 ist schlecht überliefert. Beckh hat in der
praefatio seiner Ausgabe p. XVI f. nach der syrischen Übersetzung
eine m. E. richtige Fassung des griechischen Textes vorgeschlagen,
sie aber nicht in den Text aufgenommen. In L. ist über-
liefert έριον λευκόν ' φοιν uud dann darüber geschrieben ην.
Sonst scheint nach Beckhs Apparat in den Hss. φοινικοΰ zu stehen.
Jedenfalls fehlt zwischen den beiden Worten λευκοΟ und φοινικοΰ
die Verbindung. Needham hat ή gesetzt, und Beckh dies in seinen
Text aufgenommen. Die Parallelüberlieferungen (syrisch XIV 3. 2
und armenisch c. 293) sprechen nur von weißer Wolle. Wir werden
deshalb, statt ή zu ergänzen, φοινικοΰ als Zusatz betrachten und
streichen. Da die Erklärer alter uncl neuer Zeit wußten, daß be-
sonders rote Farbe, und weil Wolle an sich zauberkräftig ist, rote
Wolle viel im Zauber verwendet wurde1, ist von einem Schreiber
φοινικοΰ wohl am Rand bemerkt oder darüber geschrieben worden.
Später ist es in den Text gekommen.
Lehrreich ist IV 7: ΤΤερι άγιγάρτου σταφυλής . Δημοκρίτου.
Αγίγαρτον σταφυλήν τινες οΰτω ποιουσι. του κλήματος μέλλοντος
φυτευεσθαι, τοσοΰτον μέρος δσον εις την γήν μέλλουσι καταχωννύναι,
τοσοΰτον ήρέμα έΗ ίσου2 σχίσαντες3, ώτογλυφίδι την εν τεριώνην
λαμβάνουσιν, είτα παττυρίψ ύγρψ περώήσαντες κατατίθενται. Dieselbe
Sache steht bei Palladius III 29: Est pulchra species uvae, quae
granis interioribus caret. hinc efficitur, ut summa iucunditate
sine impedimento sorberi possit, velut unum omnium corpus uva-
rum. Fit autem Graecis auctoribus hac ratione per artem succe-
dente natura: sarmentum, quod obruendum est, quantum latebit
in terra, tantum Andere debebimus et medulla omni sublata ac
diligenter exsculpta membra iterum divisae partis adamare et vin-
culo constricta deponere. Vinculum tarnen papyro asserunt esse
faciendum et sic in humida terra esse ponendum. Die Über-
1 J. Pley, De lanae in antiquorum ritibus usu (Gießen 1911) 80 ff. und
meine Stud. z. d. gr. Geop. 15 f.
2 Τοσοΰτον — ϊσου fehlt in L., Der Syrer (IX 6) hat: „machen sie einen
feinen Schnitt“, ήρέμα wird dafür wohl zugrunde zu legen sein. Nach dem Araber
(1Y 9) muß man „in zwei Hälften spalten“, dadurch ist έΗ ϊσου bezeugt. Man
wird also die Worte mit den Hss. außer L. beibehalten.
3 Hier haben die Hss. αΰτό außer L. Es darf als nachträgliche Hinzu-
fügung eines Überarbeiters wohl weggelassen werden.