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Fehrle, Eugen; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 11. Abhandlung): Richtlinien zur Textgestaltung der griechischen Geoponica — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37778#0006
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6

Eugen Fehrle:

Setzung des Syrers hat IX 6: Wie Trauben ohne Kerne werden.
Trauben ohne Kerne machen einige folgendermaßen: an irgend-
einer beliebigen Weinranke, die genommen wird, wie sie mit der
Erde bedeckt ist, machen sie einen feinen Schnitt und nehmen
mit einem Messerchen .... und binden sie an eine feuchte
Papyrusstaude und bedecken sie mit Erde. Der Araber hat IV 9:
Über das, was mit dem Weinstock gemacht wird, damit seine
Trauben wachsen ohne Kerne darin. Man nimmt einen Zweig
des Rebensetzlings und spaltet, was in der Erde vergraben ist, von
seiner Wurzel in zwei Hälften, dann nimmt man weg sein Mark
aus dem Innern ohne Gewalt, dann werden die zwei Hälften zu-
sammengebunden mit einem Papyrusstreifen und bestrichen mit
frischem Kuhmist und in diesem Zustand gepflanzt . . . Weiter
unten wiederholt der Araber dieselbe Anweisung mit etwas an-
deren Worten. J. G. Schneider meint im Kommentar zu der
angeführten Palladiusstelle, daß in den Geoponica nach Palladius
zu lesen sei: παπύρψ ύγρψ περιδήσαντες εν υγροί κατατίθενται. Oder
(Philol. Suppl. VII 243, 29) tritt ihm bei und bedauert, daß der
neueste Herausgeber der Geoponica sich «diese wertvolle Hilfe,
welche die lateinischen Schriftsteller und besonders Palladius für
die Wiederherstellung des griechischen Textes bieten», habe ent-
gehen lassen. Hier ist aber Beckh im Recht. Das zeigen
die Übersetzungen. Bei Palladius ist gerade diese Stelle etwas
anders.
Im nächsten Satz der Geoponica (§ 2) hat Schneider (a. a. 0.)
ebenfalls nach Palladius eine Änderung vorgeschlagen. Über-
liefert ist: Κάλλιον δε, εί δλον τό μέρος του κλήματος τό επί τής γης
κατατιθέμενον σκίλλης εμβληθείσης κατατεθείη, προς γάρ τη φύσει
(εκφύσει L.) και τή ενώσει ή σκίλλα συμβάλλεται. Palladius schreibt:
Diligentius quidam sarmentum revinctum quantum excisum est,
intra scillae bulbum demergunt, cuius beneficio asserunt fata omnia
comprehendere posse facilius. Der Syrer: «Andere aber tun gut
daran, daß sie, wenn sie das Innere der Ranke mit einem Messer-
chen aufgeschnitten haben, sie zu einer Meerzwiebel werfen. Und
alles, was von der Ranke in die Erde hinuntergeht, bedecken sie;
dann fördert die Meerzwiebel ihr Wachstum und ihr Gedeihen.»
Der Araber: «Und wenn bestrichen wird die Wurzel von diesem
Setzling mit der Meerzwiebel, ist es besser, als wenn er mit Kuhmist
bestrichen wird und geeigneter, daß der Gespaltene zusainmen-
wächst.»
 
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