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Hermann Ammann :
typus, der das Subjekt dem Verbum vorangehen läßt, von der
thematischen Funktion des Subjekts her die technische Forderung
des auf Verständigung gelichteten sprachlichen Verkehrs erfüllt
sehen, daß vom Bekannten zum Neuen, vom Gegebenen zum Mit-
zuteilenden fortgeschritten werde. Denn — wie schon die Be-
zeichnung „Satzgegenstand“ erkennen labt — in der Regel ist das
grammatische Subjekt eben auch psychologisches Subjekt, ist es
das gemeinsam Gegebene, das Thema der Äußerung im Gegensatz
zur Aussage, das Interesse verleihende Moment der Äußerung im
Gegensatz zu der dieses Interesse befriedigenden eigentlichen Mit-
teilung. Am einfachsten erhellt dies bei Personennamen, sofern
diese bekannte Persönlichkeiten bezeichnen; in einem Satze wie
Karl reist morgen alb ist normalerweise die Person das gemeinsam
gegebene, vielleicht eben im Gespräch erwähnte oder sonst situa-
tionsmäßig nahegerückte Element, alles übrige erscheint als Aus-
sage; und selbst im Falle, daß wir bereits von der Reise wissen,
daß also morgen die eigentliche Mitteilung enthält, bleibt an dem
Personennamen die thematisch-orientierende Funktion in ganz be-
sonderer Weise haften.
Es hängt dies mit dem Wesen der Gegenständlichkeit zu-
sammen, die eine Dauer in der Zeit, ein -Bleibendes im Wechsel
bedeutet, das als solches auch geeignet ist, als fester Orientierungs-
punkt im Fluß der Geschehnisse zu dienen, als Krystallisations-
kern im Assoziationsprozeß, als Träger von Beziehungen, Eigen-
schaften, Zuständen und Handlungen: alles Elemente der thema-
tischen Funktion, die sich freilich auch von einem vorgegebenen
Thema (Iiom) aus auf eine sachlich geforderte Beziehung (gegründet
wurde Rom . . .) übertragen und okkasionell, im Zusammenhang
der Rede, jedem Satzteil zukommen kann, von Hause aus aber an
den gegenstandbezeichnenden, substantivischen Elementen und im
besonderen am Satzsubjekt in eigenartiger Weise haftet.
Am deutlichsten wird die thematische Funktion des Nomina-
tivs in Fällen wie der Karl, den habe ich lange nicht mehr gesehen
— der Hut, den habe ich schon drei Jahre, wo die Themastellung
sozusagen außerhalb des Satzrahmens in relativ selbständiger Teil-
äußerung erfolgt. Man wird besonders gern in dieser Weise ein
in der vorausgegangenen Rede oder Frage berührtes Thema auf-
greifen.
Die thematische Funktion des Subjekts entspringt somit der
im weitesten Sinne praktisch gerichteten Bestimmung der Sprache.
Hermann Ammann :
typus, der das Subjekt dem Verbum vorangehen läßt, von der
thematischen Funktion des Subjekts her die technische Forderung
des auf Verständigung gelichteten sprachlichen Verkehrs erfüllt
sehen, daß vom Bekannten zum Neuen, vom Gegebenen zum Mit-
zuteilenden fortgeschritten werde. Denn — wie schon die Be-
zeichnung „Satzgegenstand“ erkennen labt — in der Regel ist das
grammatische Subjekt eben auch psychologisches Subjekt, ist es
das gemeinsam Gegebene, das Thema der Äußerung im Gegensatz
zur Aussage, das Interesse verleihende Moment der Äußerung im
Gegensatz zu der dieses Interesse befriedigenden eigentlichen Mit-
teilung. Am einfachsten erhellt dies bei Personennamen, sofern
diese bekannte Persönlichkeiten bezeichnen; in einem Satze wie
Karl reist morgen alb ist normalerweise die Person das gemeinsam
gegebene, vielleicht eben im Gespräch erwähnte oder sonst situa-
tionsmäßig nahegerückte Element, alles übrige erscheint als Aus-
sage; und selbst im Falle, daß wir bereits von der Reise wissen,
daß also morgen die eigentliche Mitteilung enthält, bleibt an dem
Personennamen die thematisch-orientierende Funktion in ganz be-
sonderer Weise haften.
Es hängt dies mit dem Wesen der Gegenständlichkeit zu-
sammen, die eine Dauer in der Zeit, ein -Bleibendes im Wechsel
bedeutet, das als solches auch geeignet ist, als fester Orientierungs-
punkt im Fluß der Geschehnisse zu dienen, als Krystallisations-
kern im Assoziationsprozeß, als Träger von Beziehungen, Eigen-
schaften, Zuständen und Handlungen: alles Elemente der thema-
tischen Funktion, die sich freilich auch von einem vorgegebenen
Thema (Iiom) aus auf eine sachlich geforderte Beziehung (gegründet
wurde Rom . . .) übertragen und okkasionell, im Zusammenhang
der Rede, jedem Satzteil zukommen kann, von Hause aus aber an
den gegenstandbezeichnenden, substantivischen Elementen und im
besonderen am Satzsubjekt in eigenartiger Weise haftet.
Am deutlichsten wird die thematische Funktion des Nomina-
tivs in Fällen wie der Karl, den habe ich lange nicht mehr gesehen
— der Hut, den habe ich schon drei Jahre, wo die Themastellung
sozusagen außerhalb des Satzrahmens in relativ selbständiger Teil-
äußerung erfolgt. Man wird besonders gern in dieser Weise ein
in der vorausgegangenen Rede oder Frage berührtes Thema auf-
greifen.
Die thematische Funktion des Subjekts entspringt somit der
im weitesten Sinne praktisch gerichteten Bestimmung der Sprache.