III. TEIL.
Katalog der Schriften.
Das nachfolgende Verzeichnis erhebt nicht den Anspruch auf Vollständig-
keit. Ich konnte nur die gedruckten Handschriftenkataloge der deutschen und
ausländischen Bibliotheken, soweit sie mir erreichbar waren, durchsehen.
Zweifellos würde eine genaue Vergleichung der Handschriftenbestände selbst
ergeben, daß äußerst zahlreiche anonyme Traktate Kopien nach Marsilius von
Inghen darstellen; die Angaben des Erfurter Kataloges lassen das z. B. ver-
muten für cod.Ainpl. 4°, 283, nr. 7, cod.Ampl. 4°, 245 (bes. ,,de restrictionibus“,
vgl. 4°, 277, 4), 4°, 271, 1; bes. wahrscheinlich 4°, 313 u. a. m. Mit den Ver-
zeichnissen anderer Bibliotheken verhält es sich ähnlich. Auch der genaue
Inhalt der in den Überschriften bezeichneten Stücke würde sich erst aus einer
Einsicht in die Hss. selbst ergeben. Mittelalterliche Titelbezeichnungen führen
oft irre.
Indessen lag eine Untersuchung des gegenseitigen Abhängigkeitsverhält-
nisses der von mir festgestellten Handschriften u. dgl. nicht in meinem Plane.
Schon die hier gebotene Übersicht läßt das biographisch und historisch Wesent-
liche erkennen. Der Gesamtumfang der Überlieferung ist erheblich reicher als
bisher angenommen wurde1; unbekannt war vor allem die Existenz eines
Teiles der logischen Schriften und der Metaphysik, sowie der auffallend große
Anteil Erfurts an der Überlieferung. Besonders beliebt scheinen das kurze
Schulbuch (Hs.nr. 7) und das „moderne“ Compendium (Hss. nr. 30ff.) gewesen
zu sein; einen ähnlichen Typ stellt der gedruckte Abriß der Dialektik (Druck
nr. 2) dar, dessen Text wörtlich in den Drucken nr. 3 und 4 wiederkehrt.
Diese kurze Fassung der in tract. VII des Petrus Hispanus behandelten logi-
schen Materie gilt im XV. Jh. fast als klassisch und erfährt ihrerseits weitere
Kommentierung.
Die von mir vorgenommene Einteilung der Handschriften folgt dem
im 14. und 15. Jahrhundert an den Universitäten üblichen encyklopä-
dischen Schema. Eine gewisse Unklarheit kann hier dadurch entstehen, daß
sich aus den bloßen Überschriften und Anfängen nicht immer erkennen läßt,
ob der Verfasser seinen Kommentaren zur „vetus ars“ den Text des Aristo-
teles oder die damit in Parallele gestellten Abschnitte der „summula“ des Petrus
Hispanus (tract. I —III) zugrunde gelegt hat, wie dies bei nr. 19 der Fall zu
sein scheint. Ähnlich steht es mit den Gegenständen der „nova ars“ (=sumnrula
IV—VI). So würde sich vielleicht manches Stück aus den Rubriken I 1 — 2
unter Kommentaren des Petrus Hispanus aufführen lassen; ich habe darum
ausdrücklich die Rubrik I, 3 auf solche Stücke beschränkt, die zweifellos zu
summula VII, dem Lieblingstraktat der Spätscholastik, gehören. Soweit mir
die Traktate bekannt sind, handelt es sich übrigens bei der Bearbeitung von
1 Vgl. Überweg-Baumgartner II10, 626; Prantl IV, 94, 103.
Katalog der Schriften.
Das nachfolgende Verzeichnis erhebt nicht den Anspruch auf Vollständig-
keit. Ich konnte nur die gedruckten Handschriftenkataloge der deutschen und
ausländischen Bibliotheken, soweit sie mir erreichbar waren, durchsehen.
Zweifellos würde eine genaue Vergleichung der Handschriftenbestände selbst
ergeben, daß äußerst zahlreiche anonyme Traktate Kopien nach Marsilius von
Inghen darstellen; die Angaben des Erfurter Kataloges lassen das z. B. ver-
muten für cod.Ainpl. 4°, 283, nr. 7, cod.Ampl. 4°, 245 (bes. ,,de restrictionibus“,
vgl. 4°, 277, 4), 4°, 271, 1; bes. wahrscheinlich 4°, 313 u. a. m. Mit den Ver-
zeichnissen anderer Bibliotheken verhält es sich ähnlich. Auch der genaue
Inhalt der in den Überschriften bezeichneten Stücke würde sich erst aus einer
Einsicht in die Hss. selbst ergeben. Mittelalterliche Titelbezeichnungen führen
oft irre.
Indessen lag eine Untersuchung des gegenseitigen Abhängigkeitsverhält-
nisses der von mir festgestellten Handschriften u. dgl. nicht in meinem Plane.
Schon die hier gebotene Übersicht läßt das biographisch und historisch Wesent-
liche erkennen. Der Gesamtumfang der Überlieferung ist erheblich reicher als
bisher angenommen wurde1; unbekannt war vor allem die Existenz eines
Teiles der logischen Schriften und der Metaphysik, sowie der auffallend große
Anteil Erfurts an der Überlieferung. Besonders beliebt scheinen das kurze
Schulbuch (Hs.nr. 7) und das „moderne“ Compendium (Hss. nr. 30ff.) gewesen
zu sein; einen ähnlichen Typ stellt der gedruckte Abriß der Dialektik (Druck
nr. 2) dar, dessen Text wörtlich in den Drucken nr. 3 und 4 wiederkehrt.
Diese kurze Fassung der in tract. VII des Petrus Hispanus behandelten logi-
schen Materie gilt im XV. Jh. fast als klassisch und erfährt ihrerseits weitere
Kommentierung.
Die von mir vorgenommene Einteilung der Handschriften folgt dem
im 14. und 15. Jahrhundert an den Universitäten üblichen encyklopä-
dischen Schema. Eine gewisse Unklarheit kann hier dadurch entstehen, daß
sich aus den bloßen Überschriften und Anfängen nicht immer erkennen läßt,
ob der Verfasser seinen Kommentaren zur „vetus ars“ den Text des Aristo-
teles oder die damit in Parallele gestellten Abschnitte der „summula“ des Petrus
Hispanus (tract. I —III) zugrunde gelegt hat, wie dies bei nr. 19 der Fall zu
sein scheint. Ähnlich steht es mit den Gegenständen der „nova ars“ (=sumnrula
IV—VI). So würde sich vielleicht manches Stück aus den Rubriken I 1 — 2
unter Kommentaren des Petrus Hispanus aufführen lassen; ich habe darum
ausdrücklich die Rubrik I, 3 auf solche Stücke beschränkt, die zweifellos zu
summula VII, dem Lieblingstraktat der Spätscholastik, gehören. Soweit mir
die Traktate bekannt sind, handelt es sich übrigens bei der Bearbeitung von
1 Vgl. Überweg-Baumgartner II10, 626; Prantl IV, 94, 103.