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Abel, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 5. Abhandlung): Die Verbalformen des abhängigen Satzes (Subjunktiv und Infinitive) im Nubischen — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37795#0041
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Die Verbnlfortnen des abhängigen Satzes im Nubisehen.

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Doch 'gebären' ist sonst unn und unn'u. Liegt hier etwa eine
Bildung vor, die heute *unn'ir lauten würde, 'gebären machen’ ?
(mn. -ar- — heut, -ir- auch sonst). Der Satz wäre dann: «und
auch du, o Frau, nenne den Sohn, den ich dich werde gebären
lassen, Menas». Daß man das -ka nach unn'arr’a’si und nicht
nach na erwarten würde, dies gilt auch für Gr.; es kommt das mn.
ziemlich oft vor (s. u. p. 51). Bei der Gr.’schen Auffassung wäre
aber -si als Formans der 2. sg. ganz singulär. Größere Schwierig-
keiten macht in den beiden letztgenannten Stellen das -a- vor dem
Formans, das sonst nur noch einmal, bei einer gleichfalls nicht
ganz klaren Stelle der 1. pl. prs., erscheint. Und. vielleicht damit
zusammenhängend, die Bedeutung, die jedenfalls nicht präterital,
wenn auch vielleicht nicht direkt futurisch, ist. Schließlich er-
wähne ich noch das stark zerstörte Lect. 108, 15 (Jh. XVII, 14):
ai‘o[. . . .tjig’g'i'si u[. . . / mon'g[. . . .], wo man nach dem griech.
Text 6Yuj öebujK« auioic; xöv \6yov Oou Kai 6 ko(T|UOc; egioiicrev auiouc;
in tig’g i'si einen Ind. sehen sollte. Doch mag der Nubier die
Konstruktion umgewandelt haben; das erhaltene w-paßt jedenfalls
nicht direkt zum griech. i<ai 6 KÖagog, das sich bei genauer Über-
tragung anschließen müßte.
2. sg. prt. Die normale Form ist pess'e'sin. Sie ist verhältnis-
mäßig oft belegt; Lect. 107, 4 (Jh. XVII, 6): Tn kosmos'lö gool arka
den'g'i'sin'gu'l «die, welche du mir von der Welt gegeben hast»
(Moh. ir'in ai'ga den'sin ädem’i'rfrga); Lect. 107, 14: den'g’i'shfr [g]u
«welche du mir gabst»; Lect. 109, 6 (Jh. XVII, 18): kosmo[s]la’gil
ai’k it'r'e'sin'kel’lö «wie du mich in die Welt sandtest»; Lect. 110, 7:
den'g'i'sin'ka «den du mir gabst»; Lect. 110, 6: on'e’sin Jcel’lö «wie
du liebtest»; Lect. 110,9 (Jh. XVII, 24): nok'u ei’n a/i'ka dis’sm'ka
hak'koannoä «damit sie den Glanz sehen, den du mir gabst» (Moh.
irb'ir'aija ir'in ai’ga id'is'sln'ga); Lect. 106, 13: tak'[ka Üs’Jsin kel lö
«wie du ihm gabst». — Neben dieser Form auf -sin erscheint nun
scheinbar eine Endung -sna in den beiden ganz gleichgebauten
Stellen Lect. 106, 14 (Jh. XVII, 2): \n tak’ka tig’g’i’snä m[isjsan’ka
. . . . [ti]g g’fi’knua] «damit er das, was du alles ihnen gegeben
hast, .... gebe» und Lect. 107, 7 (Jh. XVII, 7): [tjas'sana a’i’ka
den'g'i’snä m[ts]s[a]n’ka .... tig'g’e'si’kfa] «sie haben erkannt,
daß ich das, was du mir alles gabst, .... gegeben habe». Ich
möchte dies -sna auf *-sin’a zurückführen, s. u. p. 51. — Eine
dritte Endung -s liegt endlich vor Lect. 107, 11 (Jh. XVII, 8):
o[n p]isteu[ij'sana, %n ai'k U’r’e's’ka «und sie glaubten, daß du mich
 
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