Metadaten

Götze, Albrecht; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1922, 4. Abhandlung): Die Schatzhöhle: Überlieferung und Quellen — Heidelberg, 1922

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.38037#0047
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Schatzhöhle.

45

I. ^<4*3 7
II. Loderndes Feuer.
III. Reines Feuer.

Erde. τ· T· ¥
Zur Scheidung zwischen II und III verweise ich auf Qazwims
Kosmographie. Im Kapitel über die Sphäre des Feuers (I, 9
Wüstenfeld) wird das reine und das lodernde Feuer deutlich ge-
schieden.1) Das reine Feuer ist unsichtbar und umgibt die Flamme.
«aJI 1/jJu V J^JI jll h' 'Man behauptet, das reine Feuer
nimmt das Auge nicht w7ahrb Syil Äff <j, Jy * “II jbilj
yyhUI} 'und das Feuer, das über den Grundelementen ist, ist am
stärksten und reinsten.’ jülljü Ä.,K« D Ä_Ql« jiL· y
Iff ijbaiVl ^lll 'Ferner hat er es farblos ge-
schaffen, denn hätte es solchen Glanz wie das Feuer, das bei uns
ist, so würde es die Augen verhindern, die Sphärenwelt anzu-
schauen’. Es ist wohl unzweifelhaft, daß Qazwlnl aus persischen
Quellen geschöpft hat. (Vgl. noch Plato, Tim. 58Cff.).
Das Wort ,y,·^ \ (so A) hat nicht erst den modernen Er-
klären! Kopfzerbrechen bereitet. Bezolds Übersetzung 'von fester
Erde’ (p. 2) ist sicher falsch, Lagarde, Mitt. III, 56 ff. sucht ein
δίπατον 'zweites Stockwerk’ dahinter (er hat die Dreizahl der Himmel
nicht erkannt), Frankel, ZDMG. 56, 100 interpretiert durch ύπατον
im Anschluß an die Lesart von S. Bereits der Schreiber cler Hs
Bz fand es nötig das Wort zu glossieren oder aus seiner Vorlage
eine Glosse zu übernehmen. Er liest ^ y .T und fährt fort
A Axjjr-τ 'von gläsernem Stein’. An der Stelle ist der
unterste Himmel mit dem Firmament fälschlich identifiziert. So
ist verständlich, wrnher die Deutung stammt; man vergleiche aus den
pseudo-deinentinischen Recognitionen, daß das Wasser zwischen
Himmel und Erde erstarrt und das Firmament bildet: 'quasi gelu
concreta et crystallo solidata’ (Rec. I, 27). Auch das Hexaemeron
des Pseudo-Epiphanius spricht von einem Firmament von ver-


9 Vgl. Hippol. Ref. VI, 9 ff.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften