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Täubler, Eugen; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1929/30, 4. Abhandlung): Die Umbrisch-sabellischen und die roemischen Tribus — Heidelberg, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.39957#0006
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6

Eugen Täubler:

hätten1. Die Begründung ging aber nicht über das hinaus, was in
der alten Überlieferung lag und sie mußte schon deshalb unzu-
länglich sein, weil sie nicht zugleich die Frage angriff, wie sich
tribus als römisches Gemeindedrittel mit dem gleichen Wort als
umbrischem Gemeindeganzen zum Ausgleich bringen läßt. In diesem
Gegensatz liegt der Kern der Schwierigkeit, die erst dann als ge-
löst gelten kann, wenn es gelingt, die verschiedenen Bedeutungen
entwicklungsgeschichtlich auf eine Grundlage zu bringen.
Den Weg, der zur Lösung führt, muß man außerhalb Um-
briens und außerhalb Roms und Latiums suchen. Man muß fragen,
ob sich nicht bei einem sabellischen Stamm Tribus in der Form
finden, daß sie mit den umbrischen den Charakter als politische
Gemeinden, mit den römischen die Dreizahl gemein haben. Und
dieser Frage können wir mit Erfolg im Gebiet der Vestiner und in
dem der Paeligner nachgehen.
2. C.I.L. IX 3420: Silvano sancto v(otum) s(olvit) l(ibens)
m(erito).(das übrige ist verwischt, aber am Ende ist
deutlich) partis Peltuinatium.
1X 3430. Dessau, Inscr. Lat. sei. 5668/9: balineum refectum
dec(urionum) decr(eto) pecun(ia) public(a) partis Peltuinatium.
IX 3438: d(is) m(anibus) s(acrum) T. Pompuleno T. f(ilio)
Quir (ina) iuveni aedil(i) q(uaestori) alimentor(um) p(artis) Peltui-
nat(ium) desig(nato) usw.
Die erste Inschrift ist in Peltuinum selbst (heute Civita Anse-
dona), im Vestinerlande, gefunden, die zweite in der Nähe von
Peltuinum in Castelnovo, die dritte ebenfalls in der Nähe, in
S. Nicanclro.
Peltuinum ist eine der drei Städte der Vestiner, die 225 als
erste auf die Seite der Samniten traten2 und als letzte 302 Frieden
schlossen3 *. Alle drei vestinischen Städte (noch Pinna und Aveia)
1 Cass. Dio fr. 5, 8: sIc, Tpeh; evsgYjO-7)0'*'1' xTogO-sLa«; -rpißocx; toöt’
g.oxi TpiTTuaq, aq xod cpuXat; övogacccv "EZToQvsq. Dionys. II 7,3. Lycl., de mag.
I 47 Ende: So, nachdem Schwegler, Rom. Gesell. I S. 502 und Mommsen,
Röm. Gesch. I S. 42 es erwogen aber abgelehnt hatten, H. Nissen, Templum
S. 144. Zoller, Latium und Rom S. 28. Volquardsen im Rhein. Mus.
XXXIII S. 538 ff. Meyer, Universalgesch. II S. 510. 513. Pais, Storia di
Roma L S. 279 und Storia critica di Roma I2 S. 435,1. Holzapfel in der
Klio I 1901 S. 249 ff.
2 Liv. VIII 29, 1.
3 Nachdem die anderen sabellisclien Völker schon 304 Frieden geschlossen
hatten (Liv. IX 45, 18; Diod. XX 101, 5), heißt es von den Vestinern z. J. 302
 
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